Mitglieder stimmen ab Stadtsportbund ist für das Wasserlandbad

Bonn · Der Stadtsportbund hat sich auf seiner Mitgliederversammlung gegen den Stopp für den Neubau des Wasserlandbades ausgesprochen. Verwirrung und Unzufriedenheit herrscht im Bezug auf die Finanzierung der Sportstätten.

. Wie geht der Stadtsportbund Bonn (SSB) mit dem neuen Bürgerbegehren zum Bau des Wasserlandbades um? In dieser Frage will sich der Vorstand positionieren, deshalb stand für die Mitgliederversammlung am Mittwochabend eine Beschlussfassung auf der Tagesordnung. Mit großer Mehrheit – bei zwölf Enthaltungen und ohne Gegenstimmen – stimmte die Versammlung der Vertreter Bonner Sportvereine dafür, „dass der Vorstand alle aus seiner Sicht notwendigen Maßnahmen“ ergreift, um möglichst viele Bonner zu mobilisieren, sich mit einem „Nein“ bei der Stimmabgabe gegen einen Stopp des Kombibad-Projektes in Dottendorf zu stellen.

Zuvor hatte SSB-Geschäftsführer Bernd Seibert argumentiert, das neue Schwimmbad „ist elementar für eine weiterhin dezentrale Bäderlandschaft“. Mit diesem ganzjährig geöffneten Bad werde es künftig – wie heute auch – 14 Bäder geben. Ohne Neubau sei das aber nicht automatisch gewährleistet: „Es wird zunächst alles wieder auf null gesetzt“, prophezeite Seibert und meinte damit auch die beschlossene Modernisierung unter anderem von Hardtbergbad und Beueler Bütt, die an den Neubaubeschluss gekoppelt sind. Denn: „Der Stopp des Neubaus führt nicht automatisch zur Sanierung der anderen Bäder.“ Wer das glaube, irre sich.

Seibert rechnete vor, dass allein die Sanierung von Kurfürsten- und Frankenbad laut einem Gutachten mehr koste, als an Geldern für alle Bonner Bäder zur Verfügung stehe. Bei Ersterem seien dabei die Sauna- und Lehrschwimmbecken-Generalüberholung und bei Letzterem das Schadstoffrisiko, die Brandschutzmaßnahmen und anderes noch gar nicht erfasst.

Der SSB-Vorsitzende Michael Scharf thematisierte auf der Versammlung auch den Doppelhaushalt 2019/20 und die Position des Bonner Sports darin. Zwar werde dort nicht mehr über eine Sportstättennutzungsgebühr gesprochen, aber über eine Beteiligung der Vereine an der Pflege dieser Stätten. Über die Höhe kursierten mehrere Zahlen, so Scharf, der den Sport- und Bäderamtsleiter Stefan Günther bat, Licht ins Dunkel zu bringen.

Im Haushalt seien diesbezüglich jährlich 375 000 Euro an Einnahmen vorgesehen, sagte dieser. Jetzt müsse man mit den Vereinen ein Konzept erarbeiten, wie diese Summe zusammenkommen könne. In der WDR᠆Lokalzeit sprach die Bonner Pressesprecherin Monika Hörig zeitgleich allerdings von 750 000 Euro – die Verwirrung bleibt, und die Sportvereine bleiben unzufrieden.

Es ging auch um den alten Streit zwischen Sport und Kultur: Eine kleine Elite setze durch, dass der Kultur- gegenüber dem Sportbereich bevorzugt werde, sagte Scharf. Er hoffe, dass bei der Neubesetzung der Stelle des Kultur- und Sportdezernenten beide Bereiche gleichwertig behandelt würden – oder der Sport ausgelagert werde.

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