Umstrittener Intendantenvertrag Stadtsportbund verzichtet auf Bürgerbegehren

Bonn · Der Verband akzeptiert nach einer Rechtsberatung die Vertragsverlängerung für Theaterchef Bernhard Helmich.

Den starken Worten folgen keine Taten: Der Stadtsportbund Bonn (SSB) will nun doch kein Bürgerbegehren gegen die Vertragsverlängerung für Generalintendant Bernhard Helmich unterstützen. Eine juristische Prüfung habe ergeben, dass dies weder gegen den Ratsbeschluss noch gegen die Vertragsunterzeichnung zulässig wäre, teilte der SSB am Dienstag mit.

„Wir stellen fest, dass Rat und Verwaltung durch eine schnelle Vertragsunterschrift eine Bürgerbeteiligung in dieser für die gesamte Stadtgesellschaft so wichtigen Frage verhindern wollten“, erklärte der SSB-Vorsitzende Michael Scharf. Der Verband hatte verlangt, mit der Vertragsverlängerung bis zum Abschluss der beginnenden Haushaltsberatungen zu warten. Die Ratsmehrheit traf die Entscheidung aber – vor allem wegen des Beethovenjahrs 2020 – bereits am vorigen Donnerstag. Somit kann Helmich bis 2023 Generalintendant bleiben, mit einem garantierten Jahreszuschuss für Oper und Schauspiel von 26,5 Millionen Euro. Tatsächlich wächst der Gesamtzuschuss aber bis 2022 auf rund 31 Millionen Euro.

Ein Bürgerbegehren gegen die Zuschusshöhe sei zwar rechtlich möglich, betonte der SSB. Diesen Weg wolle man aber nicht gehen. „Wir akzeptieren den Willen der Ratsvertreter, zunächst die Forderungen des Theaters und erst anschließend die Bedürfnisse aller anderen Gesellschaftsgruppen zu berücksichtigen“, so Scharf. Der SSB wolle jetzt seinen Fokus auf das Bonner Bäderkonzept richten. Besonders das Kurfürstenbad macht dem Verband Sorgen.

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