Tannenbusch Stadtteil-Kosmetik auf dem Reißbrett

TANNENBUSCH · Drei Tage lang haben sich Bewohner, Architekten und Stadtplaner Gedanken gemacht, wie Tannenbusch schöner und attraktiver gemacht werden kann, am Freitagabend wurde das Ergebnis vorgestellt. "Habemus papam", meinte Stadtbaurat Werner Wingenfeld zum Abschluss der Planungswerkstatt "Rahmenplanung Öffentlicher Raum".

 Michael Isselmann erläutert die Verbesserungsvorschläge an einem Tannenbusch-Modell.

Michael Isselmann erläutert die Verbesserungsvorschläge an einem Tannenbusch-Modell.

Foto: Barbara Frommann

Viel (weißer) Rauch um Nichts? Mittnichten, meinte Michael Isselmann, Leiter des Stadtplanungsamtes: "Es wurde sehr angeregt und fruchtbar diskutiert." Die eingebrachten Vorschläge sollen künftig Grundlage für die Neugestaltung des Stadtteils sein. Ziel ist es, den öffentlichen Raum in Tannebusch schöner und sicherer zu machen.

Isselmann überzeugte insbesondere, dass die Diskussion permanent von Fachleuten und Beteiligten begleitet wurde, die Ideenwerkstatt somit auf dem Boden der Tatsachen blieb und kein Wolkenkuckucks geplant wurde.

Rund 40 Teilnehmer diskutierten in der Planungswerkstatt, laut Isselmann rund die Hälfte davon Bewohner und Bürger. Vier Architekturbüros, die Preisträger des Landeswettbewerbs NRW 2009 für das Studentenwohnheim Tabu, begleiteten die Diskussion und bauten sozusagen live die jeweiligen Vorschläge in ein Modell ein.

In einem Nebenraum sägten, stanzten und schnitten die Mitarbeiter der vier Büros Häuser, Straßen, Laternen und Brücken aus, klebten mögliche künftige Gehwege auf das Modell und verwarfen alles wieder.

Am zweiten Tag der Ideenwerkstatt wurden die jeweiligen Vorschläge dann auf ihre technische Realisierbarkeit überprüft. In der Praxis hieß das, dass zum Beispiel Mitarbeiter des Tiefbauamtes die Idee unter die Lupe nahmen und bewerteten, ob sie umzusetzen ist oder eben nicht.

Das fast fertige Modell - Ergebnis dieses dreitägigen, kreativen Ringens - stand gestern Abend auf dem Tisch im Awo-Haus, drum herum saßen die Teilnehmer der Werkstatt und diskutierten das Ergebnis.

Acht sogenannte "Lupenräume", wurden exemplarisch untersucht, darunter die Oppelner Straße, das Tannenbusch-Center, das KBE-Dreieck und der Bereich Agnetendorferstraße und Waldburger Ring. Für den letztgenannten Bereich wurde unter anderem diskutiert, wie man mit der Böschung umgehen soll, die derzeit noch wie ein Riegel vor dem Schulzentrum liegt.

Da insbesondere der Oppelner Straße als zentralem Verbindungsweg auch künftig große Bedeutung zukommt, war nicht zuletzt die Frage von großem Interesse, wie der Bereich vor dem neu gebauten Studentenheim gestaltet werden soll.

Für die jetzige Situation, mit überdimensionierten senkrechten Stellplätzen und schlecht bepflanzten Betonkübeln, fand Isselmann schlicht die Vokabel "hässlich". Zumindest die vorgeschlagene Alternativplanung, dargestellt auf einer der Schautafeln, sah vielversprechender aus.

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