Lenau-, Hölderlin- und Mörikestraße Stadtteilverein: "Dieses Quartier ist kein sozialer Brennpunkt mehr"

DRANSDORF · Die bauliche Erneuerung des Wohnquartiers an der Lenau-, Hölderlin- und Mörikestraße war das eine, das andere ist der Umgang mit den Bewohnern, die zu Großteil auch heute noch zu den einkommensschwächsten Bürgern Bonns gehören.

 Vor der Begegnungsstätte: (von links) Klaus Stüer ist Geschäftsführer des Stadtteilvereins, Michael Scheele im Vorstand. Thomas Reiners und Stephan Eickschen führen den angegliederten Förderverein.

Vor der Begegnungsstätte: (von links) Klaus Stüer ist Geschäftsführer des Stadtteilvereins, Michael Scheele im Vorstand. Thomas Reiners und Stephan Eickschen führen den angegliederten Förderverein.

Foto: Kleinfeld

Und da setzt der Stadtteilverein an, kümmert sich um Beratung, Bildung und Begegnung der Menschen. "Unser Ziel ist, die Wohn- und Lebensverhältnisse der Menschen zu verbessern", erklärt Geschäftsführer Klaus Stüer und berichtet stolz: Auf den drei Straßen leben Menschen aus 32 Nationen, sie seien offen gegenüber Fremden und auch Flüchtlingen. Es gebe keinen Sozialneid, sondern es herrsche ein gutes Klima. "Hier helfen die Bewohner denen, die noch weniger haben", sagt er. Und: "Dieses Quartier ist kein sozialer Brennpunkt mehr." Es gebe auch keine kriminellen Auffälligkeiten mehr.

Mit 188 000 Euro pro Jahr unterstützt die Stadt die Arbeit des Vereins, der vier Vollzeitstellen auf sieben Mitarbeiter verteilt und weitere 40 ehrenamtliche Mitarbeiter hat, die Kurse geben, Hausaufgabenhilfe durchführen und für das Nähcafé, den Mittagstisch oder die Fahrradwerkstatt zur Verfügung stehen.

Man arbeite auch mit der Brotfabrik und dem Haus der Altenhilfe zusammen und organisiere gemeinsam Veranstaltungen. Und es sei wichtig, dass die Vebowag als Vermieter von 600 Wohnungen mit einem Büro vor Ort sei: "Auf die Vebowag lassen wir nichts kommen", berichtet Stüer. "Die kümmert und engagiert sich super, und alle Anwohner schätzen sie als Vermieter."

Inzwischen gibt es zur Unterstützung des Stadtteilvereins einen Förderverein, an dessen Spitze Stephan Eickschen und Thomas Reiners stehen. Damit sollen gezielt die Arbeit unterstützt, aber auch Spenden akquiriert werden, ohne dass sich das auf den Etat des Stadtteilvereins negativ auswirkt.

"Wir fördern einzelne Projekte on top wie zum Beispiel die Einrichtung eines Werkraums oder eine Seniorenfahrt auf dem Rhein", beschreibt Eickschen. Allerdings gehe die Strahlwirkung des Fördervereins deutlich über die drei besagten Straßen im Wohnquartier hinaus. Im ersten Jahr des Bestehens habe es der Förderverein geschafft, 1350 Euro an Spenden zu sammeln. Gemeinsam mit den Beiträgen der Mitglieder habe man so einen Etat von 17 000 Euro erwirtschaftet.

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