Stadt Bonn Stadtverwaltung bekommt mehr Personal

Bonn · Per Dringlichkeitsentscheidung werden 58 zusätzliche Stellen geschaffen. Die Kosten betragen acht Millionen Euro.

Per Dringlichkeitsentscheidung hat Personaldezernent Wolfgang Fuchs (CDU) gestern grünes Licht für 58 zusätzliche Stellen im Stadthaus, vor allem zur Bewältigung der Aufgaben rund um die Flüchtlinge, erhalten. Die Kosten bezifferte er auf rund acht Millionen Euro. Wie viel davon vom Land im Zuge der Zuschüsse für die Flüchtlinge refinanziert werde, könne er derzeit nicht sagen.

Der Hauptausschuss hatte eine entsprechende Beschlussvorlage vorige Woche noch vertagt und sich damit die Kritik des Personalrats eingehandelt. Im Personalausschuss am Dienstagabend verwahrte sich Ausschussvorsitzender Georg Fenninger (CDU) gegen die Vorwürfe von Personalratschef Christoph Busch, die Politiker hätten mit der Vertagung die Einrichtung der dringend benötigten Stellen verzögert (der GA berichtete). "Das ist ungeheuerlich, was der Personalrat da von sich gegeben hat." Die Koalition habe von Anfang an signalisiert, dass man grundsätzlich zustimmen, aber die Vorlage noch im Personalausschuss beraten wolle. "Da liegen nur wenige Tage dazwischen, und wir lassen uns vom Personalrat nicht vorschreiben, wie wir mit der Beratungsfolge vorzugehen haben", schimpfte Fenninger. Gleichzeitig dankte er den städtischen Mitarbeitern für ihren bisherigen Einsatz und ihr Engagement in der Flüchtlingsarbeit. Diese Aufgaben stellten alle vor große Herausforderungen.

Busch zeigte sich von Fenningers Kritik unbeeindruckt. Der Personalratschef verwies auf die Polizeieinsätze im Ausländeramt in den vergangenen Tagen, die deutlich machten, wie sehr es in dem Bereich brenne.

Und nicht nur dort. Gestern Morgen habe es wieder lange Schlangen vor den Bürgerdiensten gegeben, berichtete Busch dem GA. "Wir müssen dringend überlegen, wie wir das Personalproblem gelöst bekommen", sagte er. Für den 17. Februar hat der Personalrat deshalb eine Teilpersonalversammlung mit Fuchs und Oberbürgermeister Ashok Sridharan geplant. Fuchs kündigte an, dass mit Blick auf die anhaltenden Flüchtlingszugweisungen in Zukunft weitere Stellen notwendig seien. Die für dieses Jahr eingeplanten 1,3 Millionen Euro im Personalsektor könnten deshalb nicht eingehalten werden.

Aber nicht nur für die Flüchtlingsarbeit soll es mehr Stellen geben. Auf GA-Nachfrage erklärte Fuchs gestern, dass die Bürgerdienste jetzt mit zehn zusätzlichen Stellen verstärkt werden sollen. Darunter seien fünf Auszubildende, die in den kommenden Wochen und Monaten in die Aufgaben eingearbeitet und nach Abschluss ihrer Ausbildung im Sommer bei Bedarf dort auch weiter eingesetzt würden. Dazu sollen weitere vier Stellen mit Mitarbeitern besetzt werden, die sich ausschließlich um Angelegenheiten von Flüchtlingen kümmern sollen.

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