Bonner Kulturverwaltung Stadtverwaltung Bonn sucht neue Spitzenbeamte

Bonn · Im Herbst beginnt ein großes Stühlerücken in der Bonner Kulturverwaltung. Gleich zwei Spitzenbeamte gehen zum 1. Oktober sowie Ende November.

Die Gründung der neuen Geschäftsstelle hatten die Spitzen aus Bonn, der Region sowie den Ländern NRW und Rheinland-Pfalz vor dem Hintergrund der bevorstehenden Verhandlungen mit Berlin über die im Koalitionsvertrag des Bundes vorgesehene Zusatzvereinbarung zum Berlin/Bonn-Gesetz vorgeschlagen. Sie sollen noch in diesem Jahr beginnen, die Vertragsunterzeichnung ist für Ende 2019 geplant. Ziel ist es, Bonn als zweites politisches Zentrum der Bundesrepublik zu erhalten und auszubauen und dem bisherigen Rutschbahneffekt der ministeriellen Arbeitsplätze nach Berlin „in einer vertraglichen Zusatzvereinbarung juristisch abgesichert zu begegnen“, heißt es in einer Vorlage, die der Bonner Stadtrat bereits einstimmig abgesegnet hat.

Oberbürgermeister Ashok Sridharan habe Kulturamtschef Heuser als Geschäftsführer vorgeschlagen, weil dieser bereits seit 1992 an der strategischen Steuerung im Zusammenhang mit dem Strukturwandel in Bonn mitgewirkt habe, erklärte Stadtsprecherin Monika Hörig. „Er begleitete die Schwerpunktaufgaben insbesondere des Kulturdezernats im Zusammenhang mit dem Bonn/Berlin-Beschluss und wirkte am Abschluss der Bonn-Vereinbarung mit.“ Als Büroleiter der damaligen OB Bärbel Dieckmann begleitete Heuser von 2000 bis zu seinem Wechsel ins Kulturamt 2008 die für den Strukturwandel in Bonn wichtigen Maßnahmen und Projekte nach dem Berlin/ Bonn-Gesetz und die Ausgleichsvereinbarung.

Sobald die Personalvertretung der Personalie Heuser zugestimmt hat – wovon auszugehen ist – soll die Stelle des Amtsleiters intern und extern ausgeschrieben werden. Die öffentliche Ausschreibung für Schumachers Nachfolge ist bereits erfolgt. Die Bewerbungsfrist endet am 24. September. Ziel ist es, den wichtigen Posten mit Blick auf das Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 zeitnah zu besetzen.

Keinen Rückhalt vom Oberbürgermeister

Wie berichtet, hatte der Beigeordnete Schumacher nicht mehr den Rückhalt von Sridharan und der Ratsmehrheit; sie wollten den parteilosen Dezernenten nicht für eine zweite Amtszeit von acht Jahren wiederwählen. Usus ist bisher, dass den größeren Fraktionen ein Vorschlagsrecht eingeräumt wird. Die SPD ist in dieser Ratsperiode bisher leer ausgegangen. Dem Vernehmen nach hat die Ratsmehrheit die Sozialdemokraten nun gebeten, nach geeigneten Bewerbern mitzusuchen und gegebenenfalls einen Vorschlag zu machen. Das bestätigte SPD-Fraktionschefin Bärbel Richter auf Anfrage. „Für uns hat natürlich die Bestenauslese Priorität“, sagte sie.

Im Zusammenhang mit dieser Ausschreibung fordert der Bürger Bund Bonn (BBB), dass die Spitzenbeamten der Stadt künftig wieder in Bonn ihren Wohnsitz nehmen sollten. Ein entsprechender Passus solle Bestandteil der Ausschreibungen werden. Außer Sridharan und Schumacher leben die übrigen vier Mitglieder des Verwaltungsvorstands nicht in Bonn, sondern in Köln, Brühl und in Limburg. „Nur wer in 'seiner' Stadt auch lebt, wird in ihr heimisch und erfährt, wo die Bewohner der Schuh drückt“, ist BBB-Fraktionschef Marcel Schmitt überzeugt. Die Verwaltung lehnt einen solchen Passus ab: „Der maßgebliche Bewerberkreis für ein solches Amt würde bei dieser Forderung zu stark eingegrenzt.“

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