Ärger um Standort Stadtwerke wollen umgefahrene E-Ladesäule in der Südstadt wieder aufstellen

Bonn · Kein Jahr, nachdem die Stadtwerke eine E-Ladesäule in der Südstadt aufgestellt haben, wurde sie umgefahren. Grund für den Unfall sei der ungünstige Standort auf einem Parkplatz, vermutet ein verärgerter Anwohner. Die Bonner Stadtwerke sehen das anders.

 Ein Elektrofahrzeug lädt an einer Ladesäule der Bonner Stadtwerke.

Ein Elektrofahrzeug lädt an einer Ladesäule der Bonner Stadtwerke.

Foto: Meike Böschemeyer

In der Arndtstraße in der Südstadt ist Ende Mai eine E-Ladesäule umgefahren worden. Kein Wunder, findet ein Anwohner. Er glaubt, dass der Standort ungünstig gewählt wurde. Die zuständigen Bonner Stadtwerke sehen das anders und wollen dort wieder eine Ladesäule aufstellen.

Elektro-Fahrzeuge lassen sich zuhause über eine sogenannte Wallbox laden, aber auch an zahlreichen Stationen im Bonner Stadtgebiet. Im August vergangenen Jahres hatten die Stadtwerke eine E-Ladesäule auf einem Parkplatz in der Arndtstraße in Betrieb genommen. Damals habe seine Frau gewettet, dass die Ladesäule an diesem ungünstigen Standort kein Jahr stehen bleiben würde, und Recht behalten, sagte der Anwohner im Gespräch mit dem GA. Er verstehe nicht, warum die Stadtwerke die Ladestation nicht auf dem drei Meter breiten Bürgersteig daneben platzierten statt auf einem Parkplatz.

Die Person, die die Ladesäule umgefahren hat, hat sich nach Angaben der Stadtwerke gemeldet. Vandalismus könne deshalb ausgeschlossen werden. Die Mitarbeiter der Stadtwerke hätten die Unfallstelle ordnungsgemäß geprüft und gesichert, erklärten die Stadtwerke weiter. Die zuständige Versicherung kümmere sich aktuell um den Schaden.

Stadtwerke finden Standort der E-Ladesäule passend

Die Stadtwerke finden den Standort der Ladesäule offenbar nicht ungünstig. Sobald der Schaden behoben ist, wollen sie dort eine neue Station errichten. Wo eine E-ladesäule aufgestellt wird, entscheiden die Stadtwerke nach eigenen Angaben nach verschiedenen Kriterien. Die Nachfrage vor Ort und technische Voraussetzungen seien zum Beispiel relevant. Außerdem dürften die Ladestationen den Straßenverkehr nicht beeinträchtigen.

„Dieser Aspekt ist bei all unseren Ladesäulen in der Innenstadt und in den Außenbezirken gegeben“, sagt Martin Nagel, Vertriebsmitarbeiter für E-Mobilität der Bonner Stadtwerke. Er sagt aber auch, dass sich Unfälle mit Ladesäulen und auch Vandalismus-Fälle häufen würden. Das hänge damit zusammen, dass vermehrt Ladesäulen aufgestellt worden seien, erklärt Nagel. Unfälle könnten „trotz der passenden Wahl aller Kriterien nicht gänzlich ausgeschlossen werden.“ Betroffene Ladestationen würden zeitnah repariert oder ersetzt.

Die Stadtwerke nehmen auch Vorschläge für Standorte aus der Bevölkerung entgegen.

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