Menschenkette in Tannenbusch Stammkunden helfen bei Umzug von 3000 Büchern

Tannenbusch · Eine Menschenkette der besonderen Art sorgte am Wochenende im Bonner Stadtteil Tannenbusch für Aufsehen.

Menschenkette in Tannenbusch: Stammkunden helfen bei Umzug von 3000 Büchern
Foto: Bertram Weiß

Von Mensch zu Mensch und unter großer Sorgfalt wanderten am Sonntag hunderte Bücher über den Paulusplatz in Bonn-Tannenbusch in ihre neuen Regale. Der Grund: Die ansässige Buchhandlung "Unsere Buchhandlung" war von ihrem alten Standort in das ehemalige Kreissparkassen-Gebäude am Paulusplatz umgezogen.

Wegen der Vielzahl an Büchern - mehr als 3000 Exemplare - hatte sich die Buchhandlung eine besondere Aktion einfallen lassen, die das Tagesgeschäft möglichst wenig einschränken sollte. "Ein Freund hatte mir von einer ähnlichen Aktion in den USA berichtet. Wir haben uns dann überlegt, es einfach mal zu versuchen", sagt Geschäftsführer Philipp Seehausen auf Nachfrage. Über Facebook, Flyer und überwiegend Mund-zu-Mund-Propaganda wurden Freunde, Nachbarn und Kunden angesprochen, die Bücher von einer Hand zur anderen Hand zu reichen und so in den neuen Laden zu bringen.

Ab 14 Uhr ging es zur Einstimmung mit Kaffee und Kuchen los. Voll motiviert und mit guter Laune seien die Teilnehmer ans Werk gegangen, berichtet Seehausen. Die aufkommenden Sturmböen sorgten allerdings zwischenzeitlich für eine Unterbrechung der Aktion. Der war im Vorfeld etwas Planung vorausgegangen: "Wir haben vorher ausgerechnet, dass wir mindestens 70 Menschen für die Kette brauchen", sagt Seehausen.

Sorge hatten die Buchhändler allerdings, ob auch ausreichend Menschen mitmachen würden. Wie sich dann herrausstellte, waren diese Sorgen unberechtigt. Rund 150 Freiwillige tauchten auf, um zuhelfen. Mit 120 Menschen war die Kette aber bereits bestens besetzt und viele Helfer mussten gar nicht eingreifen und wurden vorzeitig wieder nach Hause geschickt.

Ein besonderes Gefühl der Nachbarschaft

Insgesamt war Seehausen über die schnelle Abwicklung überrascht: "Wir waren bereits nach anderthalb Stunden fertig und alle Bücher wurden am richtigen Platz einsortiert." Die Alternative zu dieser Art von Umzug wäre laut Seehausen gewesen, alle Bücher in Kisten zu packen und dann in die neuen Räume zu verfrachten. Auspacken, Sortieren und Einräumen - das hätte viel Zeit in Anspruch genommen, sagt Seehausen. Abschließend stellten Nachbarn der Buchhandlung ein Fass Bier, Suppe und Grillwürstchen, um sich bei den vielen Helfern zu bedanken.

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