Traditionskneipe "Ewige Lampe" schließt Stammkunden wollen mit Schorsch umziehen

BONN · Nichts hält ewig, auch nicht die "Ewige Lampe". Die urige Kneipe in der Bonngasse schließt spätestens Ende Januar 2016. Der Grund: Wirt Georg Josef Iven hat den Ausschankraum im Erdgeschoss des Hotels Beethoven von den Betreibern gepachtet.

Der Fünf-Jahres-Pachtvertrag läuft laut Hans-Joachim Fandel aus, und er hat ihn nicht verlängert, weil er den Raum anderweitig nutzen möchte.

Er will dort einen Frühstücksraum für seine Hotelgäste einrichten. Dieser Plan besteht schon länger. "Vor anderthalb Jahren habe ich Herrn Iven angeboten, den Vertrag aufzulösen", sagte Fandel auf Anfrage. Das habe der Wirt abgelehnt. Der betreibt die Kneipe seit zehn Jahren . Vorher hat er den Warsteinertreff in der Friedrichstraße geführt, zuvor war unter anderem Wirt im "Düvje" in der Brüdergasse. "Ich suche jetzt nach einem Objekt, um eine neue Kneipe aufzubauen."

Eins habe er schon im Auge: Die Bönnsche Bimmel, die Kneipe in der historischen Straßenbahn, stünde jetzt zur Verfügung - aber wahrscheinlich nicht mehr Ende des Jahres. Sofort kann Fandel ihn nicht aus dem Vertrag entlassen. "Über einen Monat kann man reden, aber nicht über sieben Monate. Wir müssen ja auch planen", so der Hotelier. "Einen Frühstücksraum kann man nicht von jetzt auf gleich planen."

Die Kneipe läuft ganz gut. Iven hat die Einführung des Nichtraucherschutzgesetzes überstanden. "Meine Stammkunden sind geblieben", sagt der 72-Jährige. Die waren auch schon mit ihm in die Bonngasse umgezogen, so wie Erika Schwanenberg und Anna Leppermann, früher ebenfalls Wirtinnen im "Düvje" sowie Annemarie Simon. "Das ist nicht gut", sagt Schwanenberg zur Schließung. "Es gibt hier einen großen Stammtisch. Wir wissen nicht, wohin wir gehen sollen." Am besten, Iven würde etwas in der Umgebung finden, dann wäre er auch für die älteren Damen immer noch zu erreichen.

Außerdem ist die "Ewige Lampe" Quartier des Elferrates der KG Wiesse Müüs. "Wir sind all die Jahre zufrieden gewesen", sagt Präsident Uli Dahl. Es habe nie etwas auszusetzen gegeben. Wenn möglich, wolle man gerne mit Wirt "Schorsch" umziehen.

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