Kommentar Starkes Signal für Karstadt

Tausche Finanzinvestor gegen katholische Kirche: Für die Karstadt-Mitarbeiter ist der Verkauf des Warenhaus-Gebäudes in der Innenstadt eine gute Nachricht.

Zumindest was den neuen Vermieter angeht, müssen sie sich wohl keine Sorgen um ihre Zukunft machen. Die kirchliche Fondsgesellschaft Aachener Grundvermögen genießt einen guten Ruf in der Immobilienbranche: Sie kauft nicht, um zu spekulieren. Sie setzt, mit der finanziellen Potenz der Kirche im Rücken, auf langfristige Wertsteigerung. Solider geht es kaum.

Dass sie 26,5 Millionen Euro in das Warenhaus investiert, ist ein starkes Signal für den Standort an der Poststraße - trotz der auf 700 000 Euro im Jahr gestiegenen Grundstückspacht an die Stadt. Die kirchlichen Kaufleute sind offenkundig überzeugt, dass Karstadt dort weiterhin gute Geschäfte machen und eine einträgliche Miete zahlen kann.

Verständlich ist aber auch, dass sich mancher Kommunalpolitiker vom bisherigen Eigentümer verschaukelt fühlt. Vor wenigen Monaten drängte die Stadtverwaltung darauf, den Erbbaurechtsvertrag mit High-street um 30 Jahre zu verlängern. Und kaum war die Tinte trocken, kassierte das Konsortium die Millionen. Die Frage ist: Hätte die klamme Kommune mehr herausholen können?

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort