Verkehr auf den Autobahnen Wieder mehr und längere Staus rund um Bonn
Bonn · Die Staus im Berufsverkehr rund um Bonn haben Pendlern zufolge zuletzt wieder deutlich zugenommen. Besonders voll war es demnach in der vergangenen Woche. Der ADAC bestätigt das Gefühl und liefert Zahlen.
Mehr Verkehr, mehr Staus, mehr Zeitverlust: Wer in den vergangenen Tagen und in der vergangenen Woche auf den Autobahnen unterwegs war, hat gefühlt mehr Geduld gebraucht als in den Wochen zuvor. Häufig ging es rund um Bonn nur langsam voran, vor allem im Berufs- und Feierabendverkehr. Dass das nicht nur ein Gefühl ist, bestätigt nun auch der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC).
Die Zahl der Staumeldungen sowie die Staulänge ist in Nordrhein-Westfalen zuletzt gestiegen, besonders deutlich war der Anstieg in der vergangenen Woche. „In der letzten Woche sind wir wieder auf dem Niveau der Vor-Corona-Zeit angekommen“, sagt Thomas Müther, Leiter Kommunikation beim ADAC. 4511 Staumeldungen zählte der ADAC vom 31. August bis zum 6. September in NRW, die Staulänge lag bei 6256 Kilometern. Zum Vergleich: In den vorherigen drei Wochen nach den Sommerferien verzeichnete der ADAC wöchentlich 3631, 3899 und 3536 Staumeldungen bei Staulängen von 4499, 4837 und 4481 Kilometern.
Die Auswertung des ADAC liefert Werte für das ganze Bundesland, nicht für die Region rund um Bonn speziell. Aber: „Der Trend lässt sich auch auf den Großraum Bonn übertragen“, erklärt Müther.
So viele Staus wie zuletzt Anfang März
Die Werte aus der ersten Septemberwoche waren zuletzt Anfang März so hoch. In der Woche vom 2. bis zum 8. März verzeichnete der ADAC 4244 Staus und 6503 Kilometer. Anschließend nahm der Verkehr aufgrund der Einschränkungen aufgrund der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus ab, Ende März und Anfang April verzeichnete der ADAC nur rund 800 Staus bei einer Länge von rund 570 Kilometern pro Woche.
Seit Ende April steigt die Zahl der Meldungen über Staus langsam wieder an. „Schon im Juni hat sich der Verkehr auf den Autobahnen in NRW wieder bei 80 bis 90 Prozent des Aufkommens vor der Corona-Krise eingependelt“, sagt Müther. Die Staulänge lag jedoch noch deutlich darunter. „Die fehlenden zehn Prozent haben aber dafür gesorgt, dass die Staus trotz zunehmender Anzahl lange Zeit kürzer ausgefallen sind als gewohnt“, erklärt der Sprecher.
Nun ist die Länge der Staus ebenfalls wieder auf dem Niveau von vor sieben Monaten angekommen. Ob die Zahlen weiter steigen werden, ist unklar. „Wir werden jetzt beobachten, ob das ein Ausreißer war oder sich dieser Trend in den nächsten Wochen verfestigt“, sagt Müther. Die Autofahrer auf den Autobahnen werden es als Erstes spüren.