Verein "Sun for Children" Stiftungsfest zum neunjährigen Bestehen

BONN · Am Anfang war die einfache Idee, Geld zu sammeln und damit arme Kinder in Goma zu unterstützen. Der Musiker Michel Sanya Mutambala stammt selbst aus dieser Stadt im Osten der Demokratischen Republik Kongo, die immer wieder mit Militäreinsätzen und Rebellenüberfällen konfrontiert wird.

 Stiftungsfest zum neunjährigen Bestehen des Vereins "Sun for Children": Nae Ononye à Bagoussa trägt Gedichte vor.

Stiftungsfest zum neunjährigen Bestehen des Vereins "Sun for Children": Nae Ononye à Bagoussa trägt Gedichte vor.

Foto: Barbara Frommann

Aus diesem Grund gebe es viele Waisen dort. "Ich habe schon viel erlebt mit Kindern auf der Straße." Zum Beispiel, dass sie oft als Kindersoldaten rekrutiert würden. "Ich wollte etwas dagegen unternehmen."

Heute kann der Gründer des Vereins "Sun for Children", seit 1997 in Deutschland, guten Gewissens sagen, dass er viel erreicht hat: Der Verein unterstützt ein Waisenhaus, in dem die Kinder rund um die Uhr betreut werden, und finanziert ihnen auch eine Schulausbildung.

Ziel sei es, diese Kinder in die Unabhängigkeit zu führen, sagte Mutambala am Samstag beim neunten Gründungsfest, das im evangelischen Studentenwohnheim in der Königstraße gefeiert wurde.

An einen Verein habe er damals noch gar nicht gedacht: Er hatte die Trommelgruppe "Jua" ins Leben gerufen, was in seiner Sprache "Sonne" heißt. Damit verdiente er Geld, das er nach Goma brachte. Aber es gab bürokratische Hürden, von denen er zunächst nichts wusste. "Wir sind in Deutschland. Also wollte ich auch nach deutschen Regeln spielen."

Und das bedeutete, einen Verein zu gründen. Diesen nannte er "Sun for Children". Im zehnten Jahr hat er rund 130 Mitglieder und strebt den Kauf eines eigenen Grundstücks in Goma an, auf dem ein eigenes Kinderheim gebaut werden soll, um nicht weiter die ständig steigenden Mieten bezahlen zu müssen.

Dafür wurde am Samstag auch fleißig Geld gesammelt: Man konnte Bilder, afrikanischen Schmuck und Holzskulpturen kaufen. Zur Feier gehörte außerdem ein Programm mit afrikanischen Klängen, unter anderem von Musikern aus Sambia, einer Kindertrommelgruppe, einem Gedichtvortrag und der "Sarfagina Combo", die Balkan- und Klezmermusik sowie bretonische Lieder und anderes präsentierte.

Außerdem las Mutambala aus dem von ihm verfassten Kinder-Lesebuch vor: Es erzählt die afrikanische Geschichte "Mopaya", die Kindern wie Erwachsenen die afrikanische Kultur näher bringen soll. Im Laufe des Abends wurden die Stühle beiseite geräumt, damit die Besucher auch tanzen konnten.

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