Jahreshauptversammlung der Bürger für Beethoven Straffer Zeitplan fürs Festspielhaus

BONN · Geld und Ehre standen hinten an: Bei der alljährlichen Jahreshauptversammlung der Bürger für Beethoven waren es wahrscheinlich weder der Rechenschaftsbericht des Vereinsvorsitzenden Stephan Eisel noch die Verleihung der Preise des Wettbewerbs Beethoven Bonnensis, die den Saal des Rheinhotels Dreesen bis auf den letzten Platz füllten.

Vielmerh dürften es die Vorträge von den beiden Projektbeauftragten der Deutschen Post, Hans-Peter Petram und Heinrich Küpper, zum Stand der Realisierung des Beethoven Festspielhauses, gewesen sein.

"Nicht zuletzt weil wir immer wieder dafür eingetreten sind, steht dieses Projekt jetzt wieder ganz oben auf der Tagesordnung", freute sich Eisel, der Petram und Küpper herzlich dafür dankte, dass sie sich für Beethoven noch einmal aus ihrem Ruhestand zurückgemeldet haben.

"Eigentlich hätte es ja schon fünf Jahre vor dem Jubiläum 2020 fertig gestellt sein sollen", sagte Petram, der sich aber mit Schuldzuweisungen zurückhielt und sich nur eine Spitze erlaubte: "Frau Dieckmann hätte so was sicher durchgezogen."

Ob das aber das richtige Vorgehen gewesen wäre, bleibt mit Blick auf andere Großbauprojekte unter der Ägide der ehemaligen Bonner Oberbürgermeisterin dahingestellt.

Jetzt jedoch drängt die Zeit. "Das Festspielhaus bis 2019 fertig zu stellen ist ein sehr ehrgeiziges Ziel", erklärte Petram, "aber ich sehe gute Chancen, das hinzubekommen."

Zum neuen Standort sagte Küpper: "Wir können nicht einfach die Vorschläge, die für die Rheinaue entworfen wurden, auf den neuen Standort übertragen."

Und: "Das ist kein unproblematisches, aber immerhin ein machbares Baufeld." Wenn der Stadtrat nun am 23. Juni in ihrer ersten Sitzung nach den Wahlen den Grundsatzbeschluss fasst, können die Planer sich an ihre Arbeit machen. Dann müsste es Schlag auf Schlag gehen.

Im Anschluss an den souveränen Überblick wurden die Sieger von Beethoven Bonnensis 2013 geehrt: Flötistin Katharina Martini (Kategorie "Neue Musik nach 1945), Pianist Rafael Klepsch (Beste Beethoven-Interpretation) sowie das Oboen-Trio "Les trois Hautbois" mit Ida Hermes, Katharina Dreyman und Rebekka Dietzel (Ensemblewertung) gaben zum Ausklang des Abends ein kleines Konzert. Lediglich Cellist Lukas Plag, der die Solowertung gewann, konnte nicht vor Ort sein.

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