Hockey- und Tennisclub Schwarz-Weiß Streit um Traglufthalle geht vor Gericht

IPPENDORF · Der Streit um die geplante Traglufthalle des Hockey- und Tennisclubs (HTC) Schwarz-Weiß Bonn geht in die nächste Runde: Ein Mitglied des Vereins hat Klage gegen den Beschluss der Mitgliederversammlung zum Bau der Halle eingereicht. Das bestätigt Landgerichtssprecher Philipp Prietze auf Anfrage des GA.

"Es soll festgestellt werden, dass der Beschluss der Mitgliederversammlung vom 10. September 2012 nichtig ist", sagte Prietze. Der Kläger werfe dem Vorstand Verletzung der Verfahrensregeln vor, außerdem habe er auf die Abstimmung eingewirkt.

Nach Informationen des GA beanstandet der Kläger konkret, dass insbesondere gegen den Passus verstoßen worden sei, dass Beschlüsse nur von einer Mehrheit der anwesenden Mitglieder gefasst werden können.

Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung, bei der über den Bau der Halle entschieden wurde, hätten viele Befürworter der Halle jedoch lediglich ihren Stimmzettel abgegeben und seien dann vor der Eröffnung des Wahlgangs wieder gegangen.

Ein weiterer Punkt, der kritisiert wird: Bei vorangegangenen Mitgliederversammlungen, in denen über den Bau einer Hockeyhalle diskutiert wurde, sei den Mitgliedern zwei Wochen Zeit gegeben worden, die Entscheidung zu treffen.

Dieser Antrag sei auch bei der beanstandeten Mitgliederversammlung gemacht, vom Vorstand jedoch umgangen worden. "Ja, es stimmt dass ein Clubmitglied Verfahrensmängel rügt und deswegen das Ergebnis des Wahlverfahrens beanstandet", sagte der Vereinsvorsitzende Dirk Vianden. "Wir werden uns gegen diese Klage verteidigen", so Vianden weiter.

Damit steht fest, dass der Streit vor Gericht ausgetragen wird. Vianden ist sich des Rückhalts der Vereinsmitglieder sicher und verweist darauf, dass die Entscheidung für den Bau der Halle bei der Mitgliederversammlung mit überwältigender Mehrheit getroffen wurde. "Aber wir werden nach reiflicher, rechtlicher Prüfung die Abstimmung bei der Mitgliederversammlung im März gegebenenfalls wieder auf die Tagesordnung setzen", so Vianden.

Kritiker des Hallenbaus bezweifeln diesen Rückhalt. Bei der Mitgliederversammlung hätten lediglich rund 74 Prozent von 180 Personen für die Halle gestimmt, der Verein zähle aber 1200 Mitglieder. Bestätigt sehen sie sich unter anderem durch eine Entscheidung der Stadt. Die hatte vor wenigen Wochen angekündigt, dass sie den Plänen zum Hallenbau in der vorliegenden Form nicht zustimmen wird.

Der Verein versucht seit mittlerweile fünf Jahren eine Halle zu bekommen, in der die rund 300 Mitglieder der Hockeyabteilung auch im Winter trainieren können. Sämtlichen Anläufen erteilte die Stadt bislang als "nicht genehmigungsfähig" eine Absage.

Der Bau der Traglufthalle, die jährlich lediglich von Oktober bis März über drei Tennisplätze gespannt werden und rund 300 000 Euro kosten soll, ist der jüngste Anlauf. Gegen ihn läuft die Nachbarschaft Sturm.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort