Tannenbusch Studenten aus L.A. auf der Düne

TANNENBUSCH · Die Düne Tannenbusch ist ein ganz besonderes Naturschutzgebiet mitten in Bonn. Hier arbeiten aktuell elf amerikanische Biologie-Studenten mit ihrem Professor James Landry an der Erhaltung der Düne.

 Von der ursprünglichen Düne Tannenbusch ist nur wenig übrig. Die Studenten haben Begrenzungen gebaut, damit die empfindliche Vegetation vor Fußgängern geschützt wird.

Von der ursprünglichen Düne Tannenbusch ist nur wenig übrig. Die Studenten haben Begrenzungen gebaut, damit die empfindliche Vegetation vor Fußgängern geschützt wird.

Foto: GA (Repro)

Die Akademie für Internationale Bildung (AIB) stellte den Kontakt zur Biologischen Station Bonn her. Nach einigen Kurzprojekten mit amerikanischen Studenten in den vergangenen Jahren, sind die elf Studenten der Loyola Marymount University in Los Angeles für mehrere Monate hier. Von Januar bis Mai helfen sie bei Arbeiten im Naturschutzgebiet und lernen dabei auch das Leben in Bonn kennen.

"Besonders der Kontakt zu den Gastfamilien ist für unsere Studenten wichtig. So erfahren sie nicht nur den Stand der Nachhaltigkeit in Deutschland, sondern lernen auch das Land und die Menschen kennen", berichtet James Landry. Auch in der Nähe der Universität in Amerika liegt eine Düne, an der die Studenten bereits gearbeitet haben. Dort handelt es sich allerdings um eine Salzwasserdüne und nicht wie in Tannenbusch um eine Süßwasserdüne.

Der Biologe Christian Chmela von der Biologischen Station Bonn sieht darin einen spannenden Vergleichspunkt. Die Düne in Tannenbusch umfasst insgesamt acht Hektar. Durch die Bebauung des heutigen Naturschutzgebiets bis in die 1980er Jahre ist jedoch ein Großteil zerstört worden.

Die Sandfläche, um die die amerikanischen Studenten einen neuen Schutzzaun bauen, umfasst deshalb nur noch einen Viertel Hektar. "Die Düne ist eine besondere Perle in Bonn. Sie muss gepflegt werden und weitere Schutzmaßnahmen müssen entwickelt werden", so Chmela.

Die Sparkasse Köln-Bonn unterstützt das ungewöhnliche Projekt mit 4400 Euro. Von dem Geld hat die Arbeitsgruppe Materialien für eine Begrenzung gekauft, um das Gebiet vor Fußgängern zu schützen, die die empfindliche Vegetation am Boden zerstören.

Neben der Arbeit genießen die Studenten die Zeit in Bonn. James Landry muss manchmal über die Schwierigkeiten seiner Studenten lachen. "Schwierig ist für sie, dass sie hier keine Autos zur Verfügung haben. In L.A. nutzen sie für jede kleine Strecke ein Auto." Und ein weiterer Punkt ist offensichtlich: "Das Wetter könnte sonniger sein", stellt der Professor mit einem Blick auf den verregneten Freitagshimmel fest. Der Einsatz der Studenten auf der Düne Tannenbusch hilft, das Naturschutzgebiet, das sich seit der Eiszeit entwickelt hat, zu erhalten und zu schützen. Die internationale Zusammenarbeit hilft somit, Bonn nachhaltiger zu machen.

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