Aktion von Bonner Hochschulgruppe Studierende registrieren sich als Stammzellenspender

Bonn · Zahlreiche Studierende haben am Dienstag an einer Registrierungsaktion für Stammzellenspender teilgenommen. Die Veranstalter zogen ein positives Fazit.

 Student Laurits Blank lässt sich registrieren, und Pauline Höfer von der Initiative AIAS Bonn nimmt dazu seine Daten auf.

Student Laurits Blank lässt sich registrieren, und Pauline Höfer von der Initiative AIAS Bonn nimmt dazu seine Daten auf.

Foto: Flick

Deutlich mehr Studierende als an anderen Tagen gingen am Dienstag im Hörsaalzentrum an der Endenicher Allee ein und aus. Meistens blieben sie nur fünf bis zehn Minuten, denn so lange dauert es gerade mal, um an der Registrierungsaktion für potenzielle Stammzellenspender teilzunehmen, zu der die Hochschulgruppe „AIAS Bonn – Studierende gegen Blutkrebs“ zusammen mit der DKMS aufgerufen hatte.

Pro Tag erkranken bundesweit im Schnitt 30 Menschen an Blutkrebs. Ohne die Stammzellen eines passenden Spenders überleben viele von ihnen nicht. Ein Spender ist oftmals ihre einzige Chance auf Heilung.

„Bei uns im Freundeskreis sind heute alle hergekommen“

Martin Wiemann war einer der zahlreichen Studierenden, die bei der Aktion mitmachten: „Das Ganze ist so einfach, dauert nur ein paar Minuten, kann aber große Auswirkungen haben und Leben retten“, sagte er, nachdem er sich hat registrieren lassen. „Meine Schwester war schon länger hinterher, dass ich das machen soll, jetzt habe ich es endlich in die Tat umgesetzt“, sagte der 19-Jährige.

Ebenso wie alle anderen Studierenden hatte auch Wiemann mit einem Wattestäbchen einen Wangen-Schleimhaut-Abstrich gemacht. Der Wangenabstrich ermöglicht es, die DNA zu untersuchen, anhand derer man erkennt, ob der Spender zu einem Patienten passt. Die ehrenamtlichen Helfer der Initiative AIAS hatten alle Hände voll zu tun, als sie die persönlichen Daten der Spender aufnahmen: An rund ein Dutzend Tischen herrschte während der gesamten Aktion Hochbetrieb.

Auch Laurits Blank hatte sich typisieren lassen: „Bei uns im Freundeskreis sind heute alle hergekommen“, betonte der 19-Jährige. Wenn man als potenzieller Spender in Frage kommt, wird man vom DKMS informiert, dann folgt eine weitere Nachuntersuchung, um auszuschließen, dass Erkrankungen oder Allergien vorliegen.

354 potenzielle Lebensretter

Die Initiative AIAS ist bundesweit an 28 Standorten vertreten. Sina Weinhuber hatte bereits während ihrer Studienzeit eine AIAS-Gruppe in Passau gegründet. Nach ihrem Studium zog sie von Passau nach Bonn und hat hier im vergangenen Jahr ebenfalls eine AIAS Gruppe ins Leben gerufen. „Meine Mutter war an Blutkrebs erkrankt, dadurch war die Motivation groß“, berichtete sie. Mittlerweile ist die 26-Jährige berufstätig, der studentischen Initiative ist sie aber treu geblieben. Während der Registrierungsaktion stand Weinhuber mit einem überdimensionalen Wattestäbchen vor dem Unigebäude und informierte Studierende, die zufällig vorbeikamen, über die Aktion. Dabei klärte sie auch auf, dass diese nichts mit einer Rückenmark-Entnahme zu tun hat.

Zum Abschluss des Aktionstages gab es ein positives Fazit: „Wir haben 354 potenzielle Lebensretter registriert. Das sind noch mehr als bei unserer ersten Bonner Aktion. Wir sind zufrieden“, sagte Weinhuber. Alle potenziellen Spender, die sich haben registrieren lassen, werden in die internationale Stammzelldatenbank aufgenommen, denn auch bei Patienten und Spendern, die aus ganz unterschiedlichen Ländern kommen, können viele genetische Merkmale übereinstimmen. „Bei meiner Mutter hat jemand aus Italien gespendet“, berichtete Weinhuber.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort