Musikalische Früherziehung in Bonn Stuhltrommeln und Tanzspiele
Tannenbusch · Die Mädchen und Jungen in der Kita Hexenhaus lieben musikalische Früherziehung Einmal pro Woche bringt ein Musikpädagoge ihnen spielerisch den Umgang mit Stimme, Körper und Instrumenten bei.
Die Musikschule bietet den Kindern der Kita Hexenhaus in Tannenbusch seit vergangenem September kostenlos musikalische Früherziehung. Anfangs sind die Kinder noch etwas schüchtern. Doch sobald Musiklehrer Michael Bruchmann die ersten Töne auf dem Akkordeon anschlägt, singen sie begeistert mit.
Nach dem Lied setzt sich Bruchmann auf den Boden vor einen kleinen Stuhl. Er singt, streicht über die Sitzfläche, trommelt mit den Fingerspitzen und der flachen Hand. Die Kleinen im Alter von einem bis sechs Jahre tun es ihm nach. „Musikalische Früherziehung schult Motorik, Sprache und emotionales Ausdrucksvermögen“, betont Musikschulleiterin Doris Bischler. „Sie profitieren enorm. Deshalb sind wir froh, dass wir das Projekt mit Hilfe der Stiftung Pfenningsdorf realisieren konnten.“
Bruchmann nimmt wieder das Akkordeon zu Hand. Zu „Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann“ springen die Kinder um ihn herum. „Die Tanzspiele finde ich am schönsten“, sagt die sechsjährige Diana. Und auch Kita-Leiterin Nicole Bagdahn ist angetan: „Durch die Kombination aus Sprache, Musik und Bewegung werden die Kinder auch sprachlich fitter. Die Eltern sind oft verblüfft, wie viele Lieder sie schon singen können.“ Außerdem mache es ihnen einen Riesenspaß zu musizieren. „Häufig fragen sie uns: Wann kommt der Michael wieder?“
Jeden Freitag kommt Bruchmann für zwei Stunden in die Kita, um gemeinsam mit den rund 35 Kindern zu musizieren. Und das Hexenhaus ist nicht die einzige Einrichtung, die von der Pädagogik der Musikschule mit Unterstützung Dritter profitiert. Im ganzen Stadtgebiet finden neben dem Unterricht kostenlose Projekte in Schulen und Kindergärten statt. Diese werden durch Landes- oder Bundesmittel gefördert, oft aber eben durch Bonner Sponsoren.
„Mit Speck fängt man Mäuse. Und mit Musik fängt man die Kinder ein“, weiß Manfred Lohmann, Geschäftsführer der Stiftung Pfenningsdorf. „In jungen Jahren nehmen die Kinder so viel mit, das könnte man später gar nicht mehr aufholen.“ Die Stiftung fördert junge Talente bereits seit 2009. Einmal im Monat lädt sie zu den „Pfenningsdorfer Konzerten“ ein, bei denen die jungen Musiker ihre Begabung unter Beweis stellen.
