Folgen des Coronavirus In einigen Bonner Supermärkten sind die Regale leer

Bonn · In manch einem Supermarkt gibt es kaum noch Nudeln und Konserven. In anderen sind die Regale so voll wie immer. Dass es bei Rewe derzeit Änderungen beim Nudel-Sortiment gibt, hängt aber auch mit der Verbannung von Barilla-Produkten zusammen.

 Die Angst vor dem Coronavirus macht sich auch in den Regalen der Supermärkte bemerkbar.

Die Angst vor dem Coronavirus macht sich auch in den Regalen der Supermärkte bemerkbar.

Foto: dpa/Arnulf Stoffel (ast)

Manche Regale der Netto-Filiale in Endenich sind leergefegt. Ob Rotkohl, saure Gurken, Bohnen, Erbsen, Möhren, Mais, Eintöpfe oder Thunfisch: Alles, was in Gläsern und Konserven steckt und lange haltbar ist, landet in den Einkaufswagen. Die Kunden kaufen auch Knäckebrot, Nudeln, Reis, Nüsse, Müsliriegel, Mehl, und Klopapier in Mengen. Auch im Edeka in Duisdorf haben sich die Menschen offensichtlich mit Reserven eingedeckt, in vielen Regalen klaffen große Lücken.

In einem Rewe in der Innenstadt erzählt ein Mitarbeiter, dass die Leute mehr als sonst kaufen würden. Lieferprobleme würde es in der Filiale deswegen allerdings nicht geben. Die Regale seien zwar leer, aber das Lager voll, und es gäbe keine Engpässe. Das bestätigt auch ein Sprecher des Unternehmens. „Wir haben bundesweit eine verstärkte Nachfrage nach lange haltbaren Lebensmitteln, Konserven und Drogerie-Produkten“, teilt er per E-Mail mit. Es gebe keine Engpässe in der Warenversorgung.

Um mit der gestiegenen Nachfrage umzugehen, beliefert das Unternehmen seine Märkte – zu denen neben Rewe auf Penny gehört –  nun öfter. Ähnlich schildert eine Edeka-Sprecherin die Lage. Bislang könne man in der Region Rhein-Ruhr nicht von einem stark veränderten Einkaufsverhalten sprechen. „Bei vereinzelten Märkten im Raum Heinsberg war in den vergangenen Tagen eine verstärkte Kundennachfrage spürbar“, sagt sie. In dem Kreis hatte es besonders viele Fälle des Coronavirus gegeben, rund Tausend Menschen hatten zu Hause unter Quarantäne gestanden.

Rewe verbannt Barilla-Produkte

Bei Rewe kommt parallel aber noch etwas anderes dazu: Das Unternehmen hat zahlreiche Produkte des Pasta-Herstellers Barilla aus seinen Regalen verbannt. Grund dafür seien die vom italienischen Unternehmen geforderten Preiserhöhungen, hieß es bei Rewe in Köln. Trotz langer Verhandlungen habe man sich mit Barilla nicht auf einen angemessenen Einkaufspreis verständigen können, betonte der Lebensmittelhändler in einem Informationsblatt, das in einem Rewe-Markt an einem weitgehend leer gefegten Nudelregal angebracht war. „Daher verzichten wir auch in Ihrem Interesse an stabilen Preisen vorübergehend auf eine Belieferung mit dem Artikel.“

Barilla betonte, die Preiserhöhung sei Rewe schon im November mitgeteilt worden und stehe in keinem Zusammenhang zur aktuellen Coronavirus-Situation.

Beuel offenbar sicher vor Hamsterkäufen

In Beuel ist in den Märkten von Aldi oder Rewe wenig von Hamsterkäufen zu spüren. Nur ganz vereinzelt gibt es kleine Lücken in den Regalen. Eine Kundin bei Netto in Oberkassel begründet ihren vollen Einkaufswagen mit der vermehrten Berichterstattung über das Virus. Die Tatsache, dass das Coronavirus nun auch in in der Stadt angekommen ist, beängstige sie. Deshalb habe die Kundin heute doppelt so viel eingekauft wie üblich, sogar ein neues Kellerregal hat sie sich zugelegt.

Rewe im Bad Godesberger Stadtzentrum fühlt sich auf eine Ausbreitung des Virus gut vorbereitet. Seit rund einer Woche kaufen die Kunden auch dort mehr Vorräte ein. Die stellvertretende Marktleiterin Edith Koulali (54) sagt, dass ihre Filiale zusätzlich Reis, Nudeln und Zucker bestellt habe. Bei den restlichen Waren, die gerne gehamstert werden, reichten die bestellten Lieferungen aus.

(mit Material von dpa)
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