Provisorische Container SV Buschdorf wartet seit Jahren auf neue Umkleiden

BUSCHDORF · Die Sportler des SV Buschdorf müssen sich mit Containern zufriedengeben. Die Stadt zieht Beschlussvorlage vor der Sitzung der Bezirksvertretung kurzfristig zurück.

 Kämpfen für ein Vereinsheim und einen städtischen Funktionsraum: Johanna Schadowski, Waldemar Kossak, der Stadtverordnete Georg Schäfer und dessen Frau Susanne Schäfer auf dem Kunstrasenplatz.

Kämpfen für ein Vereinsheim und einen städtischen Funktionsraum: Johanna Schadowski, Waldemar Kossak, der Stadtverordnete Georg Schäfer und dessen Frau Susanne Schäfer auf dem Kunstrasenplatz.

Foto: Benjamin Westhoff

Beim SV Buschdorf haben sie sich 2011 unheimlich gefreut, weil der Verein als einer der ersten in Bonn einen Kunstrasenplatz bekam. Doch die Euphorie ist mittlerweile verpufft, ebenso wie der anfängliche Zuwachs der Mitglieder sich umgekehrt hat. Ein Brand hat vor Jahren die Umkleiden und Sanitäranlagen zerstört, mittlerweile nutzen die Sportler provisorische Container, die ihnen die Stadt zur Verfügung stellt. Die Bonner Bezirksvertretung (BV) ist dem Verwaltungsvorschlag vor einem Jahr gefolgt, ein Haus mit Umkleidekabinen und Sanitäranlagen zu errichten. Der Verein will einen zweiten, eigenen Bau in direkter Nähe aus eigenen Mitteln mithilfe von Sportfördergeldern stemmen. Doch es geht nicht vorwärts.

Das Sport- und Bäderamt lieferte zur jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung keine Beschlussvorlage wie ursprünglich angekündigt. „Kurzfristig eingetretene Änderungen“ seien der Grund dafür gewesen, heißt es auf Anfrage im Presseamt. Offenbar haben die Kosten des geplanten Funktionsgebäudes damit zu tun. Ein Architekturbüro hatte für die Stadt auf Basis einer Entwurfsplanung eine Kostenschätzung vorgelegt, „die oberhalb der Schätzung der Verwaltung lag“, so die Stadt.

270 000 Euro stehen im Etat bereit

Rund 270 000 Euro stehen im städtischen Etat bereit, die etwa für die Erschließung mit Versorgungsleitungen bis zur Straße reichten. Mit weiteren 450 000 Euro aus übrig gebliebenen Haushaltsresten wurde für den Bau ursprünglich kalkuliert. Dem Vernehmen nach ist dieser Preis um zwei Drittel gestiegen, die Verwaltung bestätigt das allerdings nicht. Die Ursprungspläne für beide Bauten hatte Architekt Peter Müller für den Verein ehrenamtlich erarbeitet.

Waldemar Kossak und Johanna Schadowski aus dem Vereinsvorstand sind skeptisch geworden, dass es in diesem Jahr mit dem städtischen Neubau wird losgehen können. „Dabei wäre es wichtig für unsere Arbeit, die sich bis in die Brennpunkte nach Tannenbusch und Dransdorf zieht“, sagt Kossak. Schadowski erzählt, dass die schlechten räumlichen Bedingungen sich negativ auf die Mitgliederzahlen auswirkten. „Mittlerweile haben ja auch viele umliegende Vereine einen Kunstrasen.“ Wenigstens mit dem Bau des Vereinsheims, das auch für Bewegungsangebote zur Verfügung stehen soll, würde der SV Buschdorf gerne beginnen. Das Baurecht ist längst geschaffen. Doch ein positiver Förderbescheid liegt noch nicht vor. „Der Zuschuss soll 2019 nach der Genehmigung des Haushalts durch die Bezirksregierung bewilligt werden“, erklärt Andrea Schulte aus dem Presseamt.

320 Kinder in 13 Jugendmannschaften

Nach den Sportförderrichtlinien betrage er 50 Prozent der Gesamtinvestition. Der Verein kann nicht genau sagen, wie hoch die Kosten für ihr Gebäude liegen werden, „weil die Eigenleistung durch Handwerker im Verein enorm sein wird“, sagt Kossak.

Alleine 13 Jugendmannschaften mit rund 320 Kindern führt der Verein derzeit, 21 ehrenamtliche Trainer und Betreuer engagieren sich. Es gibt Angebote für Fußball, Aerobic, Basketball und Tischtennis. Im eigenen Heim sollen unter anderem Schulungen für Trainer stattfinden und kleinere Sportkurse.

Der für Buschdorf und Neu-Tannenbusch zuständige CDU-Stadtverordnete Georg Schäfer setzt sich seit Jahren für die Freigabe der Gelder und die Umsetzung des Gesamtprojekts ein: „Der Verein wartet schon viel zu lange und braucht endlich Klarheit.“

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