Pläne für neues Bonner Bad SWB bereiten Architekten-Ausschreibung vor

BONN · Bürgerwünsche fließen in Konzepte für das neue Schwimmbad ein. Initiative sammelt Unterschriften für die Sanierung des Kurfürstenbades.

Der Zeitplan für den Neubau des gepanten Bades lässt nicht viel Luft. Wie der von den Stadtwerken beauftragte Bonner Stadtplaner Hermann Ulrich am Samstag sagte, bereite man gerade die europaweite Ausschreibung für einen Architektenwettbewerb vor. Im Dezember sollen die insgesamt zehn Teilnehmer feststehen. „Grundlage für ihre Konzepte sollen auch die bei der Bürgerwerkstatt eingegangenen Anregungen der Bonner sein“, erklärte Ulrich. Ende 2017, so Weckenbrock, müsse eine konkrete Ratsentscheidung her, um Baurecht zu schaffen. Erklärtes Ziel von Stadt und Stadtwerken: die Fertigstellung des neuen Bades bis 2020.

Grundlage für die Bürgerwerkstatt am Samstag ist ein Stadtratsbeschluss vom 22. September. Im Kern entschied die Koalition aus CDU, Grünen und FDP, einen Neubau auf dem Stadtwerke-Gelände nördlich des Heizkraftwerks (HKW) Süd in Dottendorf durch die Stadtwerke errichten zu lassen. Im Gegenzug sollen das Frankenbad nach Fertigstellung schließen und das marode Kurfürstenbad geschlossen bleiben.

Der Grundsatzbeschluss sieht außerdem vor, dass der Platz vor dem Frankenbad erhalten bleibt und der unter Denkmalschutz stehende Bau möglichst nicht verändert wird. Die Opposition im Stadtrat ist geschlossen gegen diese Schließungspläne. Sie will an einem städtischen Hallenbad pro Stadtbezirk festhalten, unter anderem, um das Schulschwimmen für alle Kinder ohne lange Anreise zu gewährleisten.

SPD wirbt für Erhalt des Frankenbades

Die SPD-Ortsverbände Bonn-Mitte und Bonn-Nord haben deshalb am Samstag an einem Stand nahe der Bürgerwerkstatt gemeinsam für den Erhalt des Frankenbads geworben. Die Bürgerinitiative „Kurfürstenbad bleibt!“ sammelte am gleichen Vormittag weitere Unterschriften vor dem Alten Rathaus für ein Bürgerbegehren und damit für die Sanierung des Bad Godesberger Hallenbades. Ein Gutachten aus dem Jahr 2012 hatte den Sanierungsstau beider Bäder auf 14 Millionen (Frankenbad) und knapp 10 Millionen Euro (Kurfürstenbad) geschätzt.

Die Opposition bezeichnet den Neubad-Grundsatzbeschluss als reine Absichtserklärung und kritisiert, dass es keine konkreten Pläne gibt. Es bleibt darin offen, ob ein Hallenbad oder ein Kombibad mit Außenschwimmflächen kommen soll. Für eine Hallenlösung reicht laut SWB-Geschäftsführer Peter Weckenbrock wohl das SWB-Grundstück am HKW an der Christian-Miesen-Straße aus. Bei einer größeren Lösung werde zusätzlich ein anliegendes städtisches Grundstück gebraucht, auf dem heute ein Kleinspielfeld am Wasserlandstadion liegt.

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