Bonner Kirchenkreis Synode bestätigt Eckart Wüster als Superintendent

BONN · Der Evangelische Kirchenkreis debattiert über Nachwuchsmangel und eine Neuausrichtung. Stadtdechant Wilfried Schumacher dankt für das gute ökumenische Miteinander.

 Superintendent Eckart Wüster will die Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche verstärken.

Superintendent Eckart Wüster will die Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche verstärken.

Foto: Benjamin Westhoff

Eckart Wüster war gerührt.Der 62-jährige Herseler Pfarrer wurde einstimmig zum Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Bonn wiedergewählt, somit seit 2000 zum dritten Mal in Folge. Nun hat er eine weitere Amtszeit von dreieinhalb Jahren bis zur Pensionierung. Er werde auf jeden Fall weiter dafür sorgen, „dass wir als evangelische Kirche in der Stadt und Region wahrgenommen werden“, versprach er den 66 Synodalen aller zwölf Gemeinden.

Dem GA erklärte Wüster dann genauer, wo er die wichtigsten Umbrüche auf die Kirche zukommen sieht. „Wir müssen uns neu aufstellen, damit wir dem Fachkräfte- und Pfarrermangel begegnen“, sagte der 62-Jährige, der seit 2007 auch Mitglied der rheinischen Kirchenleitung ist.

Was tun, wenn Pfarrstellen mangels Nachwuchs nicht mehr besetzt werden könnten? „Dafür brauchen wir frühzeitig Absprachen, damit die pastorale Arbeit in jedem Fall fortgesetzt werden kann“, sagte Wüster. Die Lösung könne nur in Kooperationen zwischen den Gemeinden und Kirchenkreisen liegen. „Und wenn es um soziale Herausforderungen geht, sollten wir auch unsere Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche sowie anderen Kirchen verstärken“, forderte Wüster. Hier sei noch vieles ausbaufähig. Und sieht der alte und neue Superintendent mögliche Strukturänderungen im Stadtgebiet Bonn? Wie berichtet, hatte die Synode von Bad Godesberg-Voreifel vor einer Woche mögliche neue Kirchenkreiszuschnitte angedacht.

Synode verabschiedet ausgeglichenen Haushalt

Auch im Bonner Haus der Kirche habe man schon darüber debattiert, entgegnete Wüster. „Die bisherige Dreiteilung in der Stadt muss man nicht verstehen, sondern nur zur Kenntnis nehmen.“ Denkbar wäre ein Stadtkirchenverband wie in Köln. Was würde dann aber mit den nicht Bonner Teilen des Kirchenkreises An Sieg und Rhein und der Voreifel passieren? „Große Fusionen müssen nicht unbedingt die Lösung aller Fragen bringen. Das ist hochkompliziert. Auch kleinere Einheiten haben ihre Vorteile“, so Wüster.

In der Synode wurde ein ausgeglichener Haushalt verabschiedet. Das Kirchenparlament votierte einstimmig für die Aufstockung der Seelsorge von Pfarrer Ralf Ramacher am Universitätsklinikum und der Rheinischen Landesklinik. In den neuen Kreissynodalvorstand wurden als Skriba Pfarrerin Wibke Janssen, Jürgen Reifarth und Jürgen Fielitz sowie als Stellvertreter Dorothea Geffert und Carsten Schneider gewählt.

Und schließlich ließ man sich von den neuen Koordinatorinnen der evangelischen Flüchtlingsarbeit über die aktuellen Herausforderungen berichten. Die Kreissynode hatte dafür jeweils 40 000 Euro für 2016 und 2017 bereitgestellt. Lena von Seggern vom Diakonischen Werk Bonn und Region schilderte den „immensen Beratungs- und Unterstützungsbedarf“ der Ehrenamtlichen.

Am Sonntag gratulierte sein katholischer Kollege, Stadtdechant Wilfried Schumacher, dem Superintendenten und dankte „für das sehr gute ökumenische Miteinander und unsere Freundschaft, die in den Jahren gewachsen ist“. Gemeinsam „und jeder auf seine Weise“ wolle er mit Wüster die Herausforderungen, die die Gegenwart an Christen stelle, meistern. (ga)

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