Geldautomat an der Ellerstraße in Bonn Täter flohen nach Geldautomatsprengung in die Niederlande

Bonn · Die Ermittlungen nach der Sprengung eines Geldautomaten an der Ellerstraße in Bonn dauern an. Die Sparkasse Köln/Bonn will den Standort wieder aufbauen, nennt aber keinen Zeitrahmen.

 Ermittlungen nach der Sprengung eines Geldautomaten: Die Polizei nimmt am Montag noch einmal Spuren am Tatort an der Ellerstraße.

Ermittlungen nach der Sprengung eines Geldautomaten: Die Polizei nimmt am Montag noch einmal Spuren am Tatort an der Ellerstraße.

Foto: Benjamin Westhoff

Immer wieder kommen an diesem späten Montagmittag Menschen vorbei, die am Geldautomaten an der Ecke Ellerstraße und Vorgebirgsstraße Geld abholen wollen. Doch statt eines Displays und eines Tastenfeldes stoßen Sparkassen-Kunden nur auf eine Holzplatte, die unter dem Firmenlogo angebracht wurde. Unbekannte hatten in der Nacht zu Samstag den Geldautomaten gesprengt, die Explosion richtete großen Schaden an. Eine Seitenwand wurde zudem herausgesprengt, eine Zwischenwand aus Holz ist dort eingesetzt worden. „Jedoch wurden keine Schäden vorgefunden, die ein bauordnungsrechtliches Eingreifen erfordern“, teilte die Stadt Bonn mit.

„Es gab einen Riesenschlag“, erinnerte sich Anwohner Klaus Lange zwei Tage nach dem Vorfall. Ein laute Knall riss ihn gegen 3 Uhr aus dem Schlaf. „Es war ein Schlag, den ich so noch nie gehört habe.“ Was den Knall ausgelöst hatte, wusste er zunächst nicht. „Ich dachte zunächst, zwei Autos seien zusammengestoßen“, sagte Lange. Beim Blick aus dem Fenster sah er an dem Kreisel kurze Zeit später Polizeiautos stehen, die Berufsfeuerwehr leuchtete den Tatortbereich mit einem Lichtmast aus. Das Licht strahlte bis in die Wohnungen. „Die Nacht war unruhig“, sagte Lange. Am Morgen, einige Stunden später, sei er dann neugierig gewesen und rausgegangen. Der Bereich sei abgesperrt gewesen, „überall war rot-weißes Band gespannt“, sagte er.

Am Montagnachmittag war die Polizei erneut vor Ort. „Der Erkennungsdienst der Polizei hat noch einmal ergänzend Spuren gesichert“, sagte Simon Rott, Sprecher der Bonner Polizei. Den bisherigen Ermittlungen zufolge gehen die Ermittler von drei Tatverdächtigen aus. Die mit schwarzen Sturmhauben maskierten Täter sollen in der Nacht zu Samstag gegen 3 Uhr den Geldautomaten gesprengt haben und anschließend mit einem schwarzen Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit in Richtung des Verteilerkreisels geflohen sein. „Wir fahnden weiter nach den Tätern“, sagte Rott am Montag.

Fest stünde bisher, dass die Verdächtigen nach der Tat in die Niederlande geflohen sind. Zeugen hatten in der Tatnacht das Kennzeichen des Fluchtwagens bemerkt und konnten dieses noch vor Ort der Polizei nennen, sagte Rott. An der Grenze zu den Niederlanden sei das Kennzeichen dann erfasst worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich wahrscheinlich um ein gestohlenes Kennzeichen handelt, welches nach der Einreise in die Niederlande wieder geändert worden sein könnte.

Die Ermittlungen dauern an. „Wir stehen im Austausch mit den Kollegen in den Niederlanden“, sagte der Polizeisprecher. Nachdem am Samstag zunächst unklar gewesen war, ob die Täter Bargeld erbeuten konnte, geht die Polizei mittlerweile davon aus. Wie hoch der Betrag ist, sagten die Ermittler nicht.

Geht es nach der Sparkasse, sollen Kunden bald an dem Geldautomaten wieder Geld abheben können. „Wir haben das Interesse, den Standort wieder aufzubauen“, teilte Christian Schilling, Leiter Kommunikation der Sparkasse KölnBonn mit. Der Zeitplan sei allerdings noch unklar.

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