Attacke mit Notfallhammer Täter müssen für brutalen Überfall hinter Gitter

BONN · Mehr als sieben Jahre Gefängnis stehen einem 27 Jahre alten Bonner bevor: Der junge Mann war laut Urteil "Ideengeber" eines nächtlichen Überfalls in Bad Godesberg auf eine Schülerin, die mit einem Nothammer brutal zusammengeschlagen und ausgeraubt worden war.

Unter anderem wegen versuchten besonders schweren Raubes und einer Vielzahl von Bandendiebstählen verurteilten ihn die Richter der 2. Großen Strafkammer am Landgericht gestern zu einer sechsjährigen Freiheitsstrafe. Zudem wird er eine 22-monatige Strafe absitzen müssen, bei der er zunächst die Chance einer Bewährung erhalten hatte.

Doch wenige Wochen nach dieser Verurteilung hatte der 27-Jährige mit mehreren Komplizen eine Serie von Einbrüchen gestartet. Zwischen Januar und März dieses Jahres war es laut Urteil zu knapp 40 Einbrüchen gekommen. Ziele waren vor allem Geschäftsräume, Schulen und Kioske.

Zwei junge Komplizen wurden gestern zu Jugendstrafen verurteilt: Ein 18-Jähriger muss für vier Jahre und drei Monate ins Gefängnis, ein gerade einmal 15 Jahre alter Teenager für dreieinhalb Jahre. Weitere Mitglieder der Einbrecherbande sind bereits verurteilt worden, darunter ein zur Tatzeit 14-Jähriger, der eine Jugendstrafe von 22 Monaten auf Bewährung erhalten hatte.

Offenbar hatte sich der 27-Jährige gezielt mit Jugendlichen und Heranwachsenden umgeben, die bereits erste kriminelle Erfahrungen gesammelt hatten. In der Nacht auf den 17. März dieses Jahres waren die Einbrecher unterwegs zum Gewerbegebiet Mehlem, als sie zufällig einer 18 Jahre alten Schülerin begegnet waren.

Daraufhin war es zu der "äußerst üblen Tat" gekommen, so der Vorsitzende. Das Opfer war nach einer Schulveranstaltung auf dem Heimweg, als es sechs Männer bemerkt hatte, die sich in zwei Gruppen aufgeteilt hatten.

Laut Urteil hatte der 27-Jährige gefragt: "Wer macht die klar?" Daraufhin hatte sich der 18-Jährige zu dem Überfall bereiterklärt. Mit dem Nothammer hatte er der Schülerin auf den Kopf geschlagen, bis die Waffe zerbrochen war.

Als das Opfer fliehen wollte, hatte sich der 15-Jährige eingeschaltet: Die Schülerin war in ein Gebüsch geschubst und weiter geschlagen und getreten worden. Mit der Handtasche waren die Räuber schließlich geflüchtet; Wertsachen hatten sie allerdings nicht erbeutet. Die 18-Jährige hatte unter anderem eine stark blutende große Platzwunde am Kopf erlitten.

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