Lina Engrocks fällt für Session aus Tanzmarie der Bonner Stadtsoldaten verletzt sich bei Auftritt

Bonn · Die Tanzmarie der Bonner Stadtsoldaten hat sich bei einem Auftritt so schwer verletzt, dass sie für die Session ausfällt. Der Unfall ereignete sich ausgerechnet in ihrem Heimatort.

 Die Tanzmarie der Bonner Stadtsoldaten hat sich bei einem Auftritt verletzt. (Archivfoto)

Die Tanzmarie der Bonner Stadtsoldaten hat sich bei einem Auftritt verletzt. (Archivfoto)

Foto: Böschemeyer/Meike Böschemeyer

Für die Marie der Bonner Stadtsoldaten, Lina Engbrocks, ist die Session vorbei, bevor sie überhaupt richtig angefangen hat. Die 21-Jährige hat sich bei einem Auftritt so schwer verletzt, dass sie für die nächsten Wochen von den Ärzten eine Zwangspause verordnet bekam. „Ich bin so traurig“, sagt sie, und denkt dabei auch an ihre Kameraden und ihren Tanzoffizier Michael Orth. „Ich will sie doch nicht im Stich lassen. Und der arme Kerl kann meinetwegen auch nicht mehr tanzen.“

Der Unfall passierte am vergangenen Samstag, ausgerechnet auf der Bühne in ihrer Heimat Alfter. Nach Volmershoven waren viele Freunde und Bekannte gekommen, um Lina in ihrer ersten Session als Marie tanzen zu sehen. Und es lief auch alles gut, bis eine Hebung nicht hundertprozentig funktionierte. Sie wollte gerade von einer Ecarté, einem Grätschsitz, in dem sie ihr Offizier Michael sie auf beiden Händen trägt, in der Luft in eine Sitzpose umbauen. „Dabei bin ich abgerutscht und mit dem Absatzstiefel so blöd heruntergekommen, dass ich komplett mit dem Fuß umgeknickt bin“, erzählt Lina.

Dass man umknickt, passiere hin und wieder. „Aber diesmal habe ich sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmt.“ Im Schlussbild konnte sie noch mit einem Spagat improvisieren. Als Michael sie wieder aufrichtete, war allerdings klar, dass dieser Auftritt beendet ist. Im Krankenhaus folgte dann auch die Diagnose: Ein Bänderriss samt Gelenkkapselverletzung und Prellung. Das Aus für diese Session. „Wir haben das ganze Jahr auf diese Tage hingefiebert und trainiert. Mir blutet das Herz.“ Seit sie drei Jahre alt ist, tanzt Lina bei den Stadtsoldaten – seit drei Jahren bei der großen Tanzgruppe.

Für die Gruppe bedeutet der Ausfall nun viel Arbeit, aber auch Verzicht. „Für die Auftritte muss nun alles umgestellt werden“, erklärt Lina. Der Mariechentanz wird nicht mehr aufgeführt, weil man die Marie nicht einfach ersetzen könne. „Wir machen ganz andere Hebungen.“ Zumindest für einige Würfe gibt es aus den Reihen der Tänzerinnen Ersatz.

An diesem Wochenende können sich die Tänzer noch ausruhen und auf die Änderungen vorbereiten, danach geht es nach Würzburg. Auch die Marie der Beueler Stadtsoldaten war vergangene Session beim Besuch in der fränkischen Stadt verletzt. Wie sie möchte Lina auf Krücken mitkommen, ihren Kameraden beistehen. Der Teamgeist ist jedenfalls nicht angeschlagen: „Notfalls wollen sie mich mit dem Bollerwagen ziehen.“

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