Streit um Autobahnausbau in Bonn CDU pocht beim Tausendfüßler auf sechs Spuren

Bonn · Staus und von Lastwagen verstopfte Straßen in Bonn, befürchtet CDU-Ratsherr Bert Moll, wenn der sechsspurige Ausbau des Tausendfüßlers nicht kommt. Der Planungsexperte hat sich die Situation jetzt vor Ort in Endenich nochmal angeschaut.

 Um den Ausbau des Tausendfüßlers der A 565 zwischen Endenich und Bonn-Nord ist in der Bonner Kommunalpolitik ein Streit ausgebrochen. Foto: Meike Böschemeyer

Um den Ausbau des Tausendfüßlers der A 565 zwischen Endenich und Bonn-Nord ist in der Bonner Kommunalpolitik ein Streit ausgebrochen. Foto: Meike Böschemeyer

Foto: Straßen NRW

Die offizielle Stellungnahme der Stadt Bonn, die sich im Rahmen des laufenden Planfeststellungsverfahrens gegen den geplanten Ausbau des Tausendfüßlers auf sechs Spuren im Abschnitt der A565 zwischen Endenich und Bonn-Nord richtet, stößt bei der Bonner CDU nach wie vor auf scharfe Kritik. Ratsherr Bert Moll, Planungsexperte der Bonner Union, machte am Freitag nochmals vor Ort an der A565 in Endenich die Argumente der CDU für den sechsspurigen Ausbau deutlich.

„Der dringend notwendige sechsspurige Ausbau der A565 beschäftigt uns schon seit vielen Jahren und sollte so schnell wie möglich umgesetzt werden“, fordert er. Denn der A565 komme hinsichtlich der überregionalen Bedeutung sowie der Entlastungs- wie Erschließungsfunktion für den innerstädtischen Verkehr in Bonn eine erhebliche Bedeutung zu, ist er überzeugt.

Eine andere Planung oder nur eine Sanierung im Bestand mit vier Spuren – wie von Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Grüne) gefordert – komme für die CDU Ratsfraktion nicht infrage.

„Die Verkehrsmengen und die Pendlerströme sind da“

Moll warnt: Sollte angesichts der auslaufenden Betriebsgenehmigung des Tausendfüßlers eine längere zeitliche Verzögerung oder gar Verhinderung des sechsspurigen Ausbaus eintreten, hätte dies erhebliche Staus als auch eine Zunahme des Schwerlastverkehrs durch die Stadt Bonn und die umliegenden Gemeinden zur Folge.

„Ein solches Verkehrschaos wäre angesichts der mehr als 100 000 Fahrzeugbewegungen täglich auf diesem Streckenabschnitt aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger der Stadt und des Bonner Umlandes verkehrspolitisch und zum Schutz der Umwelt nicht zu verantworten und kann niemand wollen“, so Moll. Der Stadtverordnete erinnert daran, dass der Stadtrat Ende 2017 noch mit Mehrheit – „auch mit Stimmen der Grünen“ – beschlossen hatte, einer Ausbauvariante zuzustimmen, die unter anderem eine Troglage in Höhe der Immenburgstraße beinhaltet, damit dort eine Fußgängerbrücke zwischen der Straße An der Immenburg und dem Campus Endenich errichtet werden kann. Dies impliziere eine Fortsetzung der Planung des zuständigen Landesbetriebs Straßen.NRW für einen sechsspurigen Ausbau. „Dieser Beschluss des Stadtrates muss Bestand haben“, fordert Moll.

Die Beseitigung des Engpasses zwischen der Anschlussstelle Endenich und dem Autobahnkreuz Bonn-Nord sei ein Konsens in Bonn und in der Region gewesen und sollte nicht einseitig aufgekündigt werden. „Die Verkehrsmengen und die Pendlerströme sind da und müssen bewältigt werden. Dauerhaft wird Bonn eine wachsende Stadt mit einer zunehmenden Zahl an Fahrzeugen mit alternativen Antriebsformen sein und somit auch weiterhin auf eine verbesserte Verkehrsinfrastruktur angewiesen bleiben“, sagt Moll. Die Befürwortung des sechsspurigen Ausbaus der A565 schließe aber Einwendungen zum Lärmschutz nicht aus. „Die CDU wird sich dafür einsetzen, dass dieser verbessert wird.“ Als weitere Lärmschutzmaßnahmen fordert die CDU, die zulässige Höchstgeschwindigkeit solle ab Bonn-Nord über die Anschlussstelle Hardtberg bis zur A 61 durchgehend auf Tempo 80 reduziert werden.

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