Stadt schlägt Tariferhöhung vor Taxipreise in Bonn sollen erneut steigen

BONN · Wer in Bonn mit dem Taxi fahren möchte, der muss wohl bald tiefer in die Tasche greifen: Die Stadt schlägt eine Tariferhöhung analog zu den Bus- und Bahntickets um durchschnittlich 3,5 Prozent vor.

Taxifahren soll erneut teurer werden: Die Taxi-Genossenschaft Bonn hat bei der Stadt Bonn einen Antrag gestellt, die Tarife um durchschnittlich 3,5 Prozent erhöhen zu dürfen. Erst im März 2018 hatte der Stadtrat eine Erhöhung um durchschnittlich 2,8 Prozent beschlossen.

Der damalige Beschluss zur Erhöhung des Taxitarifes beinhaltete aber auch, dass künftige Veränderungen sich an der Tarifanpassung des Verkehrsverbunds Bonn/ Rhein-Sieg (VRS) orientieren sollen. Der VRS hat zum Jahresbeginn seine Fahrpreise um durchschnittlich 3,5 Prozent erhöht.

Demnach soll der Grundpreis nun von 2,80 auf 2,90 Euro steigen. Um neun Cent teurer werden soll der erste gefahrene Kilometer (2,98 anstatt wie bisher 2,89 Euro). Ab zwei Kilometern sollen die Kunden dann 1,78 Euro pro Kilometer anstatt 1,73 Euro zahlen. Unterm Strich würde dann beispielsweise eine Fahrt von fünf Kilometern 13 Euro anstatt 12,61 Euro kosten, für eine Strecke von 15 Kilometern müsste der Fahrgast mit knapp einem Euro mehr rechnen. Vor dem Hintergrund unter anderem der festgeschriebenen Erhöhung des Mindestlohns um 4,8 Prozent habe sich die Fachvereinigung Personennahverkehr Nord-rhein bereits im Rahmen einer Anhörung für die Erhöhung ausgesprochen, teilt die Verwaltung in einer entsprechenden Beschlussvorlage für den Hauptausschuss am 31. Januar und die Ratssitzung am 7. Februar mit.

Der Bürger Bund Bonn (BBB) kritisierte am Dienstag die städtische Beschlussvorlage zur erneuten Taxitariferhöhung. „Statt der seit Jahren überzogenen Preisspirale des VRS endlich entgegenzuwirken, schlägt der OB auch noch vor, diese auf das Taxiwesen zu übertragen. Wir werden diese Art von Preistreiberei nicht mitmachen“, kündigte BBB-Ratsfraktionschef Marcel Schmitt an. Denn er befürchte, dass Taxifahren in Bonn schon bald „zum unerschwinglichen Luxus“ werde. „Als Teil der Daseinsfürsorge im Rahmen des ÖPNV wird man das Taxigewerbe wohl künftig nicht mehr betrachten können.“

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