Premiere vom Millennium Front Theater Textschlachten im alten Römerlager

BONN · Das Millennium Front Theater hat am Freitag Premiere. Schauspieler und Autoren schreiben, proben und führen in Rekordzeit Stücke auf.

 Frank Heuel, Annika Ley und Lisa Schiller-Witzmann vom Theater haben ihre Zelte aufgeschlagen.

Frank Heuel, Annika Ley und Lisa Schiller-Witzmann vom Theater haben ihre Zelte aufgeschlagen.

Foto: Müller

Neun sogenannte Boxen und vier Zelte stehen auf der Wiese am Römerbad. Dort haben die Schauspieler und das Regie- und Ausstattungsteam des Millennium Front Theaters (M.F.T.) mit vier von ihnen eingeladenen europäischen Autoren ihr Lager aufgeschlagen. Zwei Wochen lang leben die Künstler in den sechs Quadratmeter großen mobilen Unterkunftseinheiten und lassen ihrer Kreativität freien Lauf. Im Zuge der "Völkerschlachten NRW" werden sie sich dort von morgen an Textschlachten liefern. Das heißt: schreiben, proben und aufführen in Rekordzeit.

Das Phänomen M.F.T. gebe es schon, seit es Kriege gebe, sagte Regisseur Frank Heuel in Anspielung Homer und sein Werk "Ilias". Das M.F.T. gehe an die Fronten und lade Autoren ein, über aktuelle Schlachten in Gesellschaft und Kultur zu schreiben. Zum Beispiel könnten die Autoren den aktuellen NSA-Skandal aufgreifen.

In kürzester Zeit produzieren die Künstler Texte und Performances. Das Schöne am Projekt sei der Druck, den man die ganze Zeit fühle, so Andreas Vonder, der beteiligte Autor aus den Niederlanden. Es sei ganz anders, als wenn man mehrere Wochen Zeit habe, ein Stück zu schreiben.

Mit seinem Standort in Bonn-Castell ist das M.F.T. nun dort, wo bereits 40 nach Christus im Castra Bonnensia eine Legion mit 7000 Soldaten stationiert war. Zuvor war das M.F.T. auf dem Leipziger Jahrtausendfeld anlässlich der 200-Jahr-Feiern der Völkerschlacht aufgetreten. Die Eröffnungsveranstaltung findet am morgigen Freitag um 20 Uhr auf der Wiese am Römerbad statt.

Weitere Vorstellungen folgen am Sonntag, 15. September, um 18 Uhr, sowie am Mittwoch, 18., Freitag, 20., und Samstag, 21. September, jeweils um 20 Uhr. Tickets gibt es an der Abendkasse für 14, ermäßigt neun Euro.

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