Wahlbezirk 41 Traditionslokale verschwinden

LENGSDORF/BRÜSER BERG · Wer Kommunion und Hochzeit feiern will oder nach der Beerdigung zum Leichenschmaus einlädt, hat es in Lengsdorf schwerer als früher. Da gab es nämlich noch den Schlössers Jupp an der Hauptstraße.

 Unterhalb von Sankt Peter in Lengsdorf geht es in zum Dorfplatz und zur Uhlgasse, an der alte Höfe verschwinden und neue Wohnhäuser entstehen.

Unterhalb von Sankt Peter in Lengsdorf geht es in zum Dorfplatz und zur Uhlgasse, an der alte Höfe verschwinden und neue Wohnhäuser entstehen.

Foto: Roland Kohls

Der ist mittlerweile abgerissen und mit Wohnungen neu bebaut, es bleiben für Feste zwei chinesische Restaurants, ein Italiener, der Dorfkrug oder das Bürger- und Vereinshaus. Doch bei Letzterem muss der Gastgeber dann halt auch viel selbst organisieren. So weicht mancher mit seiner Gesellschaft dann in Richtung Ückesdorf aus.

Froh sind die Lengsdorfer, dass sie neben den Discountern am Ortsrand und Basketsring noch ihren Edeka Im Mühlenbach haben, wo die Leute zu Fuß hingehen können und wo man sich trifft. Bei der Pommesbude nebenan steht ein neuer Pächter in den Startlöchern. Oben im Bendenberg steht neben dem Seniorenzentrum Im Mühlenbach das angegliederte Demenzzentrum vor seiner Fertigstellung.

Der Ort hat seine Wurzeln im 9. Jahrhundert. An den Weinbau erinnert das alle zwei Jahre im Wechsel mit Duisdorf stattfindende Weinfest - die Lengsdorfer sind diesen Herbst wieder an der Reihe. An der Uhlgasse wird nun wieder der nächste alte Bauernhof abgerissen, womit die Anlieger nicht so zufrieden sind. Denn die neuen Wohnhäuser werden dann meist höher, und der Autoverkehr nimmt zu. So ärgern sich die Leute auch immer noch darüber, dass Im Mühlenbach und An der Ohligsmühle auf beiden Seiten Radwege abmarkiert wurden. So fielen einige Parkplätze weg.

In der Grächt entstehen derzeit, wie berichtet, weitere Sozialwohnungen. Unterhalb der Kirche wird der ehemalige Hüntenshof renoviert. "Das macht was her", hört man manchen sagen.

Weitaus jünger ist der zum Wahlkreis gehörende Brüser Berg, der 1974 entstand. Die Grenze zu diesem Ortsteil ist der Verlauf der A565. Neben dem Ortsausschuss kümmert sich dort regelmäßig der Bürgerstammtisch um alles, was ansteht. Drei Kirchengemeinden suchen und finden an vielen Stellen Gemeinsamkeiten und zeigen so, wie Ökumene funktioniert. Das Nachbarschaftszentrum dient als Ort der Begegnung und bietet Bildungs- und Kulturveranstaltungen. Es sind nicht die ganz großen Themen, die die Leute beschäftigen. Derzeit geht es zum Beispiel um die Aufstellung eines Bücherschranks und den Bau einer Boulebahn.

Mit der Schließung des Steingartens ist eine beliebtes Lokal verloren gegangen. Ein Nachfolger ist noch nicht gefunden. Unklar ist, was aus dem unfertigen Vereinsheim des 1. SF Brüser Berg werden soll. Das Projekt geriet in Schieflage, der Verein ist insolvent. Was bleibt, ist eine Ruine.

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