Kommentar Traurig, aber verständlich

Um es gleich vorweg zu sagen: Die Menschen, die an innerstädtischen Plätzen oder eben auch in der Nähe der Rheinaue wohnen, haben natürlich ihre berechtigten Bedürfnisse nach Ruhe und angemessener Rücksichtnahme.

Der Gesetzgeber hat daher Grenzen aufgezeigt, innerhalb derer Veranstaltungen wie eben die Klangwelle oder auch der Kunst!Rasen stattfinden können. Von daher hat die Stadtverwaltung alles richtig gemacht.

Nach dem Hickhack und dem zunächst drohenden vorzeitigen Ende der Klangwelle musste sie reagieren. Sie hat ein Konzept ausgearbeitet, das eben beide Interessen berücksichtigt - die der Allgemeinheit wie die der Anwohner.

Ebenso nachvollziehbar ist es, dass es jetzt viele Bürger als "gemein" empfinden werden, dass sie die Klangwelle nicht mehr mitten in der Stadt miterleben können. Das werden die Einzelhändler und die Gastronomen sicherlich auch ganz empfindlich in ihren Kassen spüren, wenn die Kundenströme wegbleiben.

Was das Traurige an dem Vorgang ist, ist, dass Bonn als Touristen- und Wirtschaftsstadt einen Imageschaden dadurch erleiden wird. Wer soll sich denn in Bonn noch kulturell engagieren?

Noch schmerzlicher wird es, wenn man bedenkt, was für ein Leben in der Bonner City einst herrschte, als es noch die Kulturreihe "Bonner Sommer" gab. Wirklich bitter für eine Stadt, die sich gerne "international" nennt, sich als "Kulturstandort" versteht, wenn solche Veranstaltungen nicht mehr mitten unter uns angeboten werden können.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort