Andheri-Basar Trödel und Kuchen to go

Röttgen · Die Andheri-Hilfe lädt zum Open-air-Flohmarkt für den guten Zweck in Röttgen ein. Der Erlös fließt in die Dürregebiete Zentralindiens, in denen Kleinbauern durch die Pandemie und den Klimawandel um ihre Existenz kämpfen.

 Seit dem vergangenen Jahr haben sich wieder viele Trödelspenden bei Flohmarkt-Organisatorin Cornalia Bross angesammelt.

Seit dem vergangenen Jahr haben sich wieder viele Trödelspenden bei Flohmarkt-Organisatorin Cornalia Bross angesammelt.

Foto: Stefan Knopp

Ausgerechnet der Jubiläumsbasar für die Andheri-Hilfe, nämlich der  50., musste 2020 sehr klein ausfallen. Immerhin ließ es die Pandemie zu, einen Open-air-Flohmarkt zu organisieren, und sonniges Wetter anmierte überaus viele Besucher. An den Erfolg wollen die Veranstalterinnen in diesem Jahr anknüpfen: Am Sonntag, 26. September, können Besucher vor dem Pfarrzentrum der katholischen Kirchengemeinde Christi Auferstehung, Herzogsfreudenweg 23, an mehreren Tischen Trödel und anderes Allerlei für den guten Zweck erwerben.

Was verkauft wird, haben Röttgener zuvor gespendet. Und dieses Mal ist laut Organisatorin Cornelia Bross sehr viel zusammengekommen. „Die Leute haben anscheinend während Corona ausgemistet“, sagt sie. Die Spenden hat sie bei sich daheim untergebracht. „Ich kann nicht mehr in meine Garage gehen. Da wird es Zeit, dass endlich der Flohmarkt kommt.“ Am Wahlsonntag geht es um 10.30 Uhr los, ab 17.30 Uhr wird abgebaut. Bross freut sich, dass der Verein zur Unterstützung ehemalige syrische Flüchtlinge gewinnen konnte, die in Röttgen heimisch geworden sind. Sie helfen beim Einpacken. Jetzt müsse nur noch das Wetter mitspielen – wenn es regnet, sollen Pavillons aufgestellt werden.

Die Fläche auf dem Parkplatz vor der Kirche ist schon abgesperrt, damit keine Autos mehr darauf abgestellt werden. Man bleibt beim Konzept des vergangenen Jahres: Einbahnstraßensystem und Maskenpflicht. In diesem Jahr gibt es immerhin auch einen Imbissbereich mit „Kuchen to go“ und Getränken. Die Röttgener Prinzengarde übernimmt den Grillwurstverkauf. Außer Trödel und Klamotten gibt es hausgemachte Marmelade und andere Köstlichkeiten aus Röttgener Küchen.

Rosi Gollmann zu Besuch

Auch Rosi Gollmann wird erwartet. Die 94-Jährige Bonnerin hat die Andheri-Hilfe 1967 gegründet. Zuvor hatte die frühere Religionslehrerin vom Schicksal der Findelkinder in Andheri, einem Vorort der Stadt Mumbai in Indien, gehört und beschlossen zu helfen. Schnell weitete sich die Hilfe aus, Gollmann rief ein Förderprogramm ins Leben, mit dem Menschen in Bangladesh durch eine Augenoperation vom Grauen Star befreit werden. Viele Förderprojekte helfen Frauen in den beiden Ländern nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe.

Der Erlös aus dem Flohmarkt geht vollständig als Spenden in die Dürregebiete Zentralindiens, in denen Kleinbauern durch die Pandemie und den Klimawandel um ihre Existenz kämpfen. „Durch Corona fielen alle Jobs weg“, sagt Bross. Wanderarbeiter hatten nichts zu tun, die Menschen konnten nichts verdienen und ihre Familien nicht ernähren. Die Andheri-Hilfe unterstützt ein Projekt, das die Wasserversorgung im ländlichen Bereich verbessern soll. Dafür wird Wissen um traditionelle, aber auch moderne Techniken vermittelt: Brunnen werden saniert, Auffangbecken für den Monsunregen angelegt und Tröpfchen-Bewässerung installiert. Dorfbewohner arbeiten daran mit und erhalten dafür einen Lohn.

Wenn dieser Flohmarkt vorbei ist, beginnt Bross mit der Planung für den Advent. Vor Weihnachten möchte sie wieder einen traditionellen Andheri-Basar im Pfarrzentrum ausrichten - wenn es Corona zulässt.

Weitere Infos auf www.andheri-hilfe.de

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