Modell "Bonn in Bronze" Türme wieder hergerichtet

BONN · Nachdem das Modell "Bonn in Bronze" auf dem Münsterplatz im Sommer erneut stark beschädigt worden war, erstrahlt es nun in neuem Glanz.

 Fast wie neu: Der Hauptturm ist mit einem Edelstahlbolzen 30 Zentimeter tief verankert.

Fast wie neu: Der Hauptturm ist mit einem Edelstahlbolzen 30 Zentimeter tief verankert.

Foto: Nicolas Ottersbach

Der von bisher Unbekannten in blinder Zerstörungswut abgebrochene Turm des nachgebildeten Bonner Münsters ist ersetzt worden, und die vier kleineren, umgeknickten Türme der Basilika wurden wieder gerade gebogen.

Der Bonner Kunsthistoriker Professor Gisbert Knopp, der das Modell gemeinsam mit dem Künstler Friedemann Sander entworfen und in Bronze gegossen hat, ist erleichtert. Als er sich kurz vor Silvester das Kunstwerk anschaut, das die Stadt Bonn in ihren Grenzen Ende des 18. Jahrhunderts zeigt, gesellen sich Touristen aus Spanien dazu.

Neugierig fragen sie Knopp, um was es sich handelt. Der lässt sich nicht zweimal bitten und erläutert ihnen die bronzenen Nachbildungen der alten Bonner Häuser, Kirchen und Straßen in aller Ausführlichkeit. "Den Turm des Münsters haben wir jetzt mit einem Edelstahlbolzen 30 Zentimeter tief in den Stein darunter gebohrt", sagt er. So soll verhindert werden, dass der Turm ein drittes Mal beschädigt wird.

Gesponsert hatte das Modell vor zwei Jahren der Rotary-Club Bonn Süd-Bad Godesberg anlässlich seines 50-jährigen Bestehens mit rund 50.000 Euro. Die Initiative dazu hatte Rotary-Mitglied Professor Hermann Schäfer, ehemaliger Direktor des Hauses der Geschichte, ergriffen.

Er hat auch das Vorwort zur druckfrischen Broschüre geschrieben, in der Knopp das Modell im Detail beschreibt. Zu haben ist der kleine, aber außerordentlich informative Führer durch die kurfürstliche Residenzstadt Bonn gegen eine Schutzgebühr von drei Euro beim Stadtarchiv der Stadt Bonn, Stadthaus, Berliner Platz 2, oder im Münsterladen, Gerhard-von-Are-Straße 1.

Trotz der guten Nachricht über die Wiederherstellung des Modells ist Professor Knopp noch nicht ganz zufrieden. "Wir hätten gerne, dass das Bronze-Modell abends angestrahlt wird", sagt er. Doch das habe die Stadtverwaltung abgelehnt. Statt dessen habe sie angeboten, das Modell in das Alte Rathaus umzuziehen und dort auszustellen.

"Das ist bei dem zweieinhalb Tonnen schweren Modell kaum möglich", sagt Knopp. Außerdem soll es für alle Bürger leicht zugänglich sein, deshalb sei der Standort auf dem Münsterplatz am Eingang zur Remigiusstraße auch ideal.

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