U-Boot auf dem Rhein in Bonn Schaulustige Technik-Fans mussten sich gedulden und wurden belohnt

Bonn · Logenplatz für Schaulustige: Auf der Kennedybrücke in Bonn trafen sich Technikfans und ehemalige Marinesoldaten, um die Fahrt des U-Boots zu verfolgen.

 Auf den drei Bonner Rheinbrücken hatten Schaulustige einen besonders guten Blick auf das U-Boot, das hier unter der Kennedybrücke hindurch transportiert wurde.

Auf den drei Bonner Rheinbrücken hatten Schaulustige einen besonders guten Blick auf das U-Boot, das hier unter der Kennedybrücke hindurch transportiert wurde.

Foto: Benjamin Westhoff

Auf diesen Moment hatten viele gewartet. Um 10.13 Uhr tauchte das ehemalige Marine-U-Boot unter der Bonner Nordbrücke auf. Auf seinem langen Weg von Kiel ins Technikmuseum Sinsheim passierte die U17 am Sonntagmorgen alle drei Bonner Rheinquerungen. Der GA spracht mit Schaulustigen auf der Kennedybrücke.

„Ich weiß nur, das war in Eckernförde stationiert. In Kiel wurde es dann demilitarisiert“, sagte Torsten Pelkner, der sich für technische Besonderheiten interessiert. Marc Schweda aus Ruppichteroth saß der Schalk im Nacken: „Es können ja viele Schiffe tauchen, aber die wenigsten kommen wieder hoch!“ Und bewundernd ergänzte er: „500 Tonnen. Das ist schon ein Brocken.“ Er sei technikaffin: „So etwas hat mich schon als Kind fasziniert.“

U-Boot U17 fährt an Köln, Bonn und Koblenz vorbei - Bilder
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Der Transport von U17 auf dem Rhein in Bonn und der Region

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Foto: Frank Homann

U-Boot in Bonn: „Das ist einmalig“

Christian Siebert aus Seelscheid hielt sich bereits seit 8 Uhr auf der Kennedybrücke auf, gemütlich eine Zigarre rauchend. Seiner Ansicht nach ist der aufwendigen Transport richtig: „Das U-Boot soll im Museum wieder einen schönen Platz finden.“ Er war selbst vier Jahre als Obermaat mit einem Minensucher zur See gefahren. Siebert sagte: „Es ist seltsam, hier ein U-Boot zu sehen. Das ist einmalig.“

Bereits seit 7 Uhr wartete Rüdiger Schmidt geduldig auf das Ereignis: „Sowas hat es hier wohl noch nie gegeben.“ So sah es auch Bernhard Reichling aus Sankt Augustin: „Das Ereignis, die Technik. Das bekommt man nur einmal im Leben zu sehen. In Sinsheim muss man extra hinfahren, hier schwimmt es vorbei.“

Nebel am Rhein verzieht sich rechtzeitig

Der Swisttaler Frank Schmitz berichtete: „Ich habe hier heute früh erstmal eine Nebelwand vorgefunden.“ Er war um 7.30 Uhr zum Rhein gekommen, denn das U-Boot fasziniert ihn: „Das ist ein Exot auf dem Rhein.“ Auch über die Technik und die maximale Tauchtiefe von 100 Metern wusste er Bescheid.

Eva aus Bonn sagte: „Ich finde es gut, wenn solche Sachen für die Nachwelt erhalten werden.“ Markus Kirsch aus Niederholtorf wusste angesichts des derzeit hohen Rheinpegels zu berichten: „Das U-Boot könnte theoretisch den ganzen Rhein selbst rauffahren.“ Kirsch hat bei der Bundesmarine gedient. „Ich würde da drin Platzangst kriegen“, sagte Ümid Horoz, als das U-Boot auf Höhe des Alten Zolls an ihm vorbeifuhr. „Ich hätte mir das größer vorgestellt.“

Auf dem Rheinwirkte das Kriegsgerät friedlich, festgezurrt auf einem 85 Meter langen Schubverband, unterwegs mit zehn Kilometern pro Stunde. Für einen Kilometer benötigte der Transport also fast Zeitlupentempo – zum Bestaunen vom Ufer aus perfekt.

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