Promi malt Bild für Bonner Verein Udo Lindenberg unterstützt Bonner Initiative

Bonn. · Prominente Unterstützung hat der Verein für Gefährdetenhilfe in Bonn. Rock-Ikone Udo Lindenberg hat eine Urkunde als Dankeschön für neue Paten entworfen. Mit drei Euro im Monat können sie sich an der Initiative „Zosamme stonn – vun Hätze“beteiligen.

 Udo Lindenberg hat eine Urkunde für die Initiative „Zosamme stonn – vun Hätze“ gemalt. Darüber freuen sich die Initiatoren Ulla Fenger und Hans-Joachim Fandel.

Udo Lindenberg hat eine Urkunde für die Initiative „Zosamme stonn – vun Hätze“ gemalt. Darüber freuen sich die Initiatoren Ulla Fenger und Hans-Joachim Fandel.

Foto: Marco Rauch

Rock-Ikone Udo Lindenberg unterstützt den Verein für Gefährdetenhilfe (VFG) in Bonn. Eine Urkunde mit einem Selbstporträt hat er als Dankeschön für neue Paten der Initiative „Zosamme stonn – vun Hätze“ entworfen. Mit drei Euro im Monat können sich Paten an der Arbeit der Initiative beteiligen.

Im Mai 2020 wurde die Initiative „Zosamme stonn – vun Hätze“ ins Leben gerufen. In Kooperation mit dem VFG bietet sie die Patenschaft „Küchengroschen – art edition“ an. Interessierte können zu Paten der Küche des Betreuungszentrums in der Quantiusstraße werden. Gemeinsam mit dem Kontaktcafé bildet diese Küche einen wichtigen Teil des Hilfsangebots des VFG. Hier kommen täglich mehr als 120 obdachlose Menschen zusammen und bekommen ein Mittagessen, Kaffee und Backwaren.

Als Dank für ihre Unterstützung erhalten Paten eine von einem berühmten Künstler entworfene Urkunde. Diese gibt es mit jeweils 200 Exemplaren nur in limitierter Auflage. Nachdem die erste Urkunde vom Bonner Maler Jan Künster gestaltet wurde, entwarf nun Lindenberg eine weitere. Das Selbstporträt des Musikers enthält auch einen Gruß an alle Paten. Den Kontakt zu Lindenberg hatte einer der beiden Initiatoren der Initiative hergestellt: Hans-Joachim Fandel hatte vor etwa 37 Jahren eine Tour für Lindenberg geplant und ihn nun nochmals kontaktiert. „Die erste Rückmeldung klang eher so nach dem Motto ‚mal gucken’. Irgendwann war dann aber plötzlich sein Selbstporträt im Briefkasten“, erzählt Fandel.

Er hatte die Initiative gemeinsam mit Ulla Fenger während des ersten Lockdowns im März ins Leben gerufen. Fenger betreibt einen Catering-Service in Belgien. „Wir waren uns einig, dass wir etwas machen müssen, sind dann erstmal für 800 Euro einkaufen gegangen und haben das hier im Betreuungszentrum abgeladen", berichtet Fenger. Sie möchte den Fokus mehr auf Obdachlose rücken, auch weil es aktuell „immer mehr Bedürftige werden, und Spendensammeln schwieriger wird".

Spenden versuchen die Mitglieder des VFG nun durch den geringen Monatsbeitrag attraktiv zu machen. „Das kostet einen monatlich so viel wie ein Bier oder ein Cappuccino“, sagt Fandel. Die erste Edition der Urkunde von Jan Künster sei nun schon fast restlos vergriffen. „Viele der Paten spenden mehr als die 36 Euro im Jahr. Oft sind es 50, 100 oder auch 200 Euro. So haben wir ein gutes Polster geschaffen“, so Fandel weiter. Nun komme mit Lindenberg „eine echte Hausnummer“ hinzu, man rechnet damit, dass seine 200 Urkunden bis Januar vergriffen sind. „Immerhin hat er die Urkunde extra für uns gemalt“, betont Fandel.

Doch schon jetzt läuft die Initiative gut an, „bisher sind 8000 Euro reingekommen“, sagt Susanne Fredebeul, für die Öffentlichkeitsarbeit des VFG zuständig. Davon werden nicht nur Lebensmittel, sondern beispielsweise auch Hygieneartikel oder Schlafsäcke gekauft. Die täglichen Mittagessen kosten daher aktuell nur 30 Cent.

Zudem helfen auch die Verbindungen der beiden Initiatoren: „Wir haben so sogar einen Arzt für uns gewonnen, der ein wichtiger Ansprechpartner für unsere Klienten geworden ist“, erklärt Geschäftsführerin Nelly Gronwald.

Auch die Zukunft des Projekts sehe rosig aus, man habe nämlich bereits zwei weitere Künstler in der Warteschlange, verrät Fandel. Ihre Namen bleiben zwar noch geheim, sie seien aber „vom gleichen Kaliber wie Udo Lindenberg“.

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