Sandra D. aus Eitorf Überraschende Wendung im Fall "Mord ohne Leiche"

BONN · Der 43-jährige Ehemann der seit 2012 spurlos verschwundenen Sandra D. aus Eitorf, der 2014 zu elf Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt wurde, kommt auf freien Fuß.

Wie der General-Anzeiger erfuhr, hat das Landgericht am Mittwoch die Haftverschonung des 43-jährigen Dirk D. gegen strenge Sicherheitsauflagen verfügt. So muss sich der gelernte Koch täglich bei der Bonner Polizei melden, in der Bundesstadt Wohnung beziehen und eine Kaution von 15.000 Euro hinterlegen.

Am Mittwochvormittag wurde der Vater von Dirk D im Landgericht in Begleitung des Anwalts gesichtet - offensichtlich, um die Sicherheitsleistung in bar an der Gerichtskasse einzuzahlen.

Grund für die Entlassung aus der Untersuchungshaft ist die Entscheidung des Bundesgerichtshofes (BGH), wo Dirk D. Revision gegen die Verurteilung eingelegt hatte. Der 2. Strafsenat des BGH hatte das Urteil des Bonner Schwurgerichts aufgehoben und zur Neuverhandlung an die 1. große Strafkammer des Bonner Landgerichts verwiesen. Und die setzt den 43-Jährigen auf freien Fuß, weil, wie es heißt, nach Vorgaben des BGH keine hohe Verurteilungswahrscheinlichkeit mehr gegeben sei.

Wenn Dirk D. sich an alle Auflagen hält, bleibt er bis zur Neuverhandlung seines Falles auf freiem Fuß. Ein Termin für den Prozess steht noch nicht fest.

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