Umgestaltung des Bonner Rheinufers Die ersten 8,3 Millionen Euro vom Land fließen
Bonn · Ein weiterer Schritt für die Umgestaltung des Bonner Rheinufers ist getan: Die Stadt hat den Bewilligungsbescheid für 8,3 Millionen Euro an Städtebauförderung vom Land erhalten. Das Geld ist für den ersten Bauabschnitt bestimmt.
Über viele Monate war es still in Sachen geplanter Umbau des Bonner Rheinufers. Die Stadt wies hier und da auf die Bürgerbeteiligung hin. Ansonsten: scheinbar nichts. Nach Angaben der Stadt wurde im Stadthaus allerdings fleißig an der Umsetzung der Siegerentwürfe des Berliner Büros Planorama von 2021 gearbeitet. Und jetzt ist außerdem klar, dass erste Fördermillionen fließen.
So ist nun bei der Verwaltung der versprochene Bewilligungsbescheid für eine NRW-Städtebauförderung über 8,3 Millionen Euro eingetroffen. Der Kölner Regierungspräsident Thomas Wilk überreichte ihn an Kerstin Hemminger vom Stadtplanungsamt. Die Summe ist für den ersten Bauabschnitt am Rheinufer bestimmt.
„Damit erhält Bonn im Jahr 2023 von 37 Städten und Gemeinden im Regierungsbezirk Köln die höchste Zuwendung an Städtebauförderung“, teilt Vizestadtsprecher Marc Hoffmann mit. Der Eigenanteil der Stadt betrage circa zwei Millionen Euro, „sodass mit der Gesamtsumme von rund zehn Millionen Euro der erste Teil der Umgestaltung der Rheinuferpromenade – zwischen Josefstraße und Alter Zoll – in die Umsetzung gehen kann“. Insgesamt sollen 1,5 Kilometer am Rhein verändert und vor allem verschönert werden.
„Ich bin froh und dankbar, dass uns das Land über die Städtebauförderung bei diesem für Bonn wichtigen Projekt unterstützt“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Viel Grün, attraktive Aufenthaltsbereiche und vielfältige Nutzungsmöglichkeiten – das Bonner Rheinufer soll ein Boulevard zum Verweilen und Flanieren werden.“
Die Planungen für die Rheinuferpromenade laufen laut Hoffman derzeit „auf Hochtouren“. Noch Ende des Jahres sollen erste vorbereitende Arbeiten umgesetzt werden. „Mit den Garten- und Landschaftsbauarbeiten soll dann, nach der Hochwassersaison am Rheinufer, im zweiten Quartal 2024 begonnen werden.“ Die Stadt Bonn kündigte beim Empfang des Bewilligungsbescheids an, dass für 2025 weitere Millionen für den zweiten Bauabschnitt der Rheinuferpromenade nötig sein werden. Der dritte Bauabschnitt ist ab dem Jahr 2027 vorgesehen.
Virtuelle Rundgänge
Die Aufwertung der Promenade zwischen Rosental und der Zweiten Fährgasse beruht auf den Planorama-Plänen, die nach einer Bürgerbeteiligung noch einmal überarbeitet wurden. Bei der Ausarbeitung des Gestaltungskonzeptes hatten die Bonner immer wieder die Möglichkeit, sich zu beteiligen, etwa durch virtuelle Rundgänge oder digitale Planungswerkstätten. Erste Veränderung ist schon seit Längerem die Verkehrsberuhigung durch Einrichtung einer Fahrradstraße.
Kinder können sich auf neue Spielflächen freuen, und zwar nördlich des Rheinpavillons. Das soll es sogar eine Hängematte geben, wie es Mädchen und Jungen sich gewünscht haben. Weiter in Richtung Kennedybrücke soll ein Wasserfontänenfeld entstehen. Dort kann man sich dann auch hinsetzen und den Panoramablick auf das Siebengebirge genießen.
Mehr Grünflächen
Ein Grünstreifen soll später den Radweg von der Pkw-Spur trennen. Am gesamten Ufer fällt die Wahl auf blühende, aber auch robuste und trockenheitsresistente Pflanzen. Bäume sollen einige wenige gefällt, dafür jedoch neue gepflanzt werden. Die gesamte Promenade entlang soll es zudem Trinkwasserbrunnen und 120 neue Fahrradstellplätze geben. Außerdem Stellflächen für mobile Gastronomiestände. Und im Bau ist neben der Oper ja auch schon das Ahoi-Restaurant von Starkoch Steffen Henssler.