Nach Beschwerde über Müll Gefahr für die Umwelt: Bonnorange priorisiert Anzeigen im Mängelmelder

Bonn · Ein GA-Leser beschwerte sich jüngst über den Mängelmelder über eine herrenlose Restmülltonne. Bonnorange kümmerte sich erst Wochen später darum. Warum?

 Ein voller Mülleimer von Bonnorange auf dem Bonner Marktplatz.

Ein voller Mülleimer von Bonnorange auf dem Bonner Marktplatz.

Foto: Benjamin Westhoff

Mülltüten, Plastikbecher und Essensverpackungen fliegen aktuell wieder vermehrt durch die Bonner Einkaufsstraßen. Ein GA-Leser beschwerte sich kürzlich über eine herrenlose Restmülltonne in der Vivatsgasse, die trotz Meldung beim Mängelmelder von Bonnorange wochenlang nicht geleert wurde. Nach welcher Reihenfolge arbeiten die Mitarbeiter die Meldungen ab?

Über den digitalen Mängelmelder auf der Internetseite der Stadt können Bonner melden, was ihnen im Stadtbild negativ auffällt. Gut ein Drittel der Anzeigen landen in der Kategorie „wilder Müll“. Mängel, die eine Gefahr für die Umwelt darstellen, erledigen die Mitarbeiter zuerst, erklärt Jérôme Lefèvre, Pressesprecher von Bonnorange. Deshalb könne sich die Abholung einer Restmülltonne wie der in der Vivatsgasse hinziehen. Den Container hätten die Bonnorange-Mitarbeiter mittlerweile abgeholt.

Die Fußgängerzone wird laut Lefèvre täglich in zwei Schichten von Angestellten gesäubert. Dabei erfassen die Mitarbeiter auch digital, wie voll die öffentlichen Mülleimer sind und passen die Leerung daran an. „Wenn ein Papierkorb überfüllt ist, dann helfen uns auch die Bonner*innen damit, wenn sie über den Mängelmelder der Stadt Bonn überfüllte oder defekte Papierkörbe melden,“ so der Pressesprecher. Ein QR-Code am Papierkorb bringe die Nutzer auf die dazugehörige Internetseite.

Für Lefèvre ist das Müllproblem in der Innenstadt nichts Neues. Ein Grund dafür sei, dass die öffentlichen Räume seit der Pandemie, aber auch bei guten Wetter häufiger genutzt würden. Zusätzlich landeten durch „To go“-Angebote der Gastronomie mehr Lebensmittelreste und Verpackungen in den öffentlichen Papierkörben, die eigentlich über den Hausmüll oder die Gelbe Tonne entsorgt werden müssten, erklärt der Sprecher weiter. Um dem entgegenzuwirken, verpflichte ein neues Gesetz ab Januar 2023 Gastronomen mit über 80 Quadratmetern Ladenfläche dazu, Mehrwegalternativen anzubieten.

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