Preisgericht kürt Siegerentwurf UN-Neubau wird 17 Stockwerke hoch und bietet Platz für 330 Mitarbeiter

BONN · Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg Bonns zur UN-Stadt wurde am Mittwoch im Langen Eugen gesetzt: Ein Preisgericht kürte aus rund 70 Entwürfen zwei Siegermodelle für den geplanten Erweiterungsbau auf dem UN-Campus in unmittelbarer Nachbarschaft zum World Conference Center Bonn (WCCB).

 Eingebettet zwischen dem Langen Eugen und dem World Conference Center Bonn soll der UN-Erweiterungsbau einmal 330 Mitarbeitern des Klimasekretariats Platz bieten.

Eingebettet zwischen dem Langen Eugen und dem World Conference Center Bonn soll der UN-Erweiterungsbau einmal 330 Mitarbeitern des Klimasekretariats Platz bieten.

Foto: BBR

Den ersten Platz errang das Modell des Berliner Architektenbüros "Stefan Lippert" und das ebenfalls an der Spree beheimatete Landschaftsarchitekturbüro "ANNABAU - Architektur und Landschaft" . Auf Platz zwei setzte das Preisgericht unter Leitung der Kölner Architektin Professor Dörte Gatermann das Modell des niederländischen Architekturbüros "Barcode Architects" und der Landschaftsarchitekten "West 8 Urban Design and Landscape architecture", die beide in Rotterdam sitzen.

Im vorigen Jahr hatte das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) den Architektenwettbewerb ausgelobt. Der Erweiterungsbau soll den zusätzlichen Raumbedarf für etwa 330 Mitarbeiter des Klimarahmensekretariats der Vereinten Nationen (UNFCCC) decken.

In den Vorgaben des Bundes heißt es außerdem: "Angesichts der Aufgaben und Bedeutung des Sekretariats für den internationalen Klimaschutz muss der Neubau in vorbildlicher Weise hohe Nachhaltigkeitsanforderungen hinsichtlich gestalterischer, ökologischer und energetischer Aspekte erfüllen und als hochwertiges Gebäude im Passivhausstandard umgesetzt werden."

Die Baukosten, die der Bund finanziert, sollen laut der Ausschreibungsunterlagen 38,8 Millionen Euro nicht überschreiten. Die Kosten für den Umbau des alten Abgeordnetenhochhauses gegenüber dem Langen Euro sind von von 55 auf 92 Millionen Euro gestiegen.

Der Siegerentwurf sieht ein 17-geschossiges Hochhaus auf einer Grundfläche von 20 mal 30 Metern mit bepflanzten, geschossübergreifenden Wintergärten vor. Der Neubau werde sich harmonisch in die Gebäudereihe neben dem historischen Wasserwerk auf dem UN Campus am Rhein einfügen, urteilte die Jury, der neben Fachleuten und Vertretern des Bundes die Leiterin des Klimasekretariats Christiana Figueres, der Staatssekretär des Bundesumweltministeriums, Jürgen Becker, und Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch angehörten. Der Entwurf überzeugte insbesondere durch seine geschickte Standortwahl und die gelungene Integration des Baus in die Rheinsilhouette, war sich die Jury einig. Sie votierte einvernehmlich für den Berliner Entwurf.

"Ich bin sehr froh darüber, dass der nächste Schritt zum Ausbau des UN-Campus nun umgesetzt werden kann. Der ausgewählte Entwurf passt mit seiner Bescheidenheit und der Hinwendung zum Klima durch die vorgesehenen Wintergärten gut zu Bonn", lobte Nimptsch gestern das Ergebnis.

Im nächsten Schritt werde das BBR nun kurzfristig im Auftrag der Bauherrin, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), die Verhandlungen mit den Preisträgern über die Realisierung für den neuen UN-Bau aufnehmen, hieß es von der BBR-Pressestelle. Wann ungefähr mit dem ersten Spatenstich zu rechnen ist, konnte sie noch nicht sagen.

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