Google-Expertin hält Einführungsvortrag Uni Bonn feiert Einführung des Studiengangs Cyber-Security

Bonn · Am Dienstag fiel im Bonner Uni-Club der offizielle Startschuss für den neuen Studiengang Cyber-Security. Den Einführungsvortrag hielt Parisa Tabriz, die „Security Princess“ des Google-Konzerns.

 Posieren nach der Feierstunde (v.l.): Dirk Backofen, Michael Meier, Parisa Tabriz, Michael Hoch, IT-Professor Matthew Smith.

Posieren nach der Feierstunde (v.l.): Dirk Backofen, Michael Meier, Parisa Tabriz, Michael Hoch, IT-Professor Matthew Smith.

Foto: Stefan Knopp

Wer eine Qualifikation im Bereich Cyber-Sicherheit aufweisen kann, hat gute Perspektiven. Der Bedarf ist groß, und Dirk Backofen, Vorstandschef des Vereins Cyber Security Cluster Bonn und Security-Leiter der Telekom, hat dafür ein Beispiel aus dem eigenen Unternehmen: "Vor zwei Jahren haben wir im Schnitt vier Millionen Internet-Attacken pro Tag gezählt. Jetzt sind es 42 Millionen pro Tag." Und im Mai seien es einmal sogar 57 Millionen gewesen. An einem Tag. "Die Armee der Bösen ist schon da, die Hacker da draußen. Aber wo ist die Armee der Guten, die mit denselben Tools arbeitet?"

Backofen freut sich deshalb auf die 58 jungen Leute, die vor zwei Wochen den neuen Studiengang Cyber-Security an der Universität angefangen haben. "Die saugen wir euch im Prinzip direkt aus den Händen in drei Jahren, wenn die fertig sind", sagte er am Dienstag zu Uni-Rektor Michael Hoch. Beide waren in den Uni-Club gekommen, wo der Startschuss für den Studiengang gegeben wurde - mit prominenter Unterstützung: keine Geringere als die "Security Princess" des Google-Konzerns, Parisa Tabriz, war aus den USA gekommen, um den Einführungsvortrag für die Studierenden zu halten.

Die werden in diesem Bachelorstudiengang in Cybersicherheit ausgebildet. Das Thema sei bisher schon im Informatikstudium behandelt worden, sagte Hoch, jetzt werde es fokussiert. Man würde die 60 Plätze gern aufstocken, brauche dafür aber mehr Förderung. Inzwischen, kündigte der Informatikprofessor Michael Meier an, werde ein Masterstudiengang vorbereitet, den die Bachelorstudenden nach ihrem Abschluss wählen können. Einige kommen direkt vom Gymnasium, andere studieren bereits Informatik. Der Studiengang ist praxisorientiert, unter anderem mit einem IT-Praktikum.

Wichtig sei das Signal, das von Bonn und diesem Studiengang ausgeht, so Backofen. "Wir hoffen, dass viele Universitäten diesem Signal folgen." Im Übrigen sei es nicht mehr so, dass der Angegriffene dem Angreifer nur hinterherlaufe, "weil wir auf Augenhöhe miteinander agieren".

Die Cyber-Security-Koryphäe Tabriz hätte während des Studiums auch gern einen Studiengang in Cyber Security belegt. Diese Fokussierung sei überfällig, sagte sie, ebenso das wachsende Bewusstsein für Accountsicherheit. "Ich sehe in Deutschland eine große Expertise und denke, das Land ist ein Wegbereiter für andere Nationen."

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