Begehbare Organ-Modelle Uni Bonn informiert über Zivilisationserkrankungen

Bonn · Mit begehbaren Modellen der Lunge und des Magens stellt das Exzellenzcluster der medizinischen Fakultät der Universität Bonn typische Zivilisationserkrankungen dieser Organe in den Fokus. Und das noch bis 18 Uhr am heutigen Samstag, mitten in der Stadt auf dem Marktplatz.

 Dank der überlebensgroßen Organ-Modelle können Besucher mal genauer hinschauen.

Dank der überlebensgroßen Organ-Modelle können Besucher mal genauer hinschauen.

Foto: Susanne Wächter

Einige Besucher kommen gezielt, andere sehen das große weiße Zelt direkt vor dem Historischen Rathaus und schauen herein. Interessiert bleiben sie an den begehbaren Organmodellen stehen, fühlen vorsichtig über die Gallensteine oder Metastasen.

Ein Paar aus Belgien ist spontan vorbeikommen. Sie arbeitet in ihrer Heimat als Krankenschwester auf einer Krebsstation, ihr Mann leidet selbst an einer Autoimmunerkrankung der Lunge und schaut sich neugierig um. Auf Postern sind Erkrankungen wie die Leberzirrhose so erklärt, dass auch medizinische Laien es verstehen.

"Es geht uns vor allem um Aufklärung und Prävention", sagt Dr. Elisabeth Jurack vom Exzellenzcluster ImmunoSensation. Kaum jemand wisse etwa, wie wichtig unser Immunsystem auch für die inneren Organe ist. Wenn es durcheinandergerät, etwa durch falsche, viel zu fette Ernährung, kann es sozusagen zum Burnout kommen. Ärzte und Wissenschaftler stehen noch den ganzen Tag bereit, um Fragen zu beantworten und zwischendurch besteht die Möglichkeit, einen Funktionstest der Lunge zu machen.

Wenige Schritte weiter, auf dem Friedensplatz, geht es noch bis 16 Uhr ebenfalls um unsere Gesundheit. Dort bietet das Gemeinschaftskrankenhaus in einem Bus verschiedene Messungen diverser Gesundheitsparameter an. So können Passanten ihren Blutzuckerspiegel messen lassen, Cholesterin und ihren Fettanteil im Körper. Ein Service, wie Diabetologe Dr. Markus Menzen sagt, den man in dieser Form in wenigen Minuten so nicht erhält. In drei bis vier Minuten ist der Blutdruck gemessen und ein paar Tropfen Blut abgenommen, anhand dessen die Ärzte vor Ort vieles feststellen können.

Schirmherr der diesjährigen Aktion ist Ex-Fußballstar Wolfgang Overath. Mit seinen mittlerweile 75 Jahren ist er noch kerngesund und lässt sich regelmäßig durchchecken, wie er sagt. "Ein gutes Vorbild", finden die anwesenden Ärzte und freuen sich über diese Unterstützung.

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