Ärger über Informationspolitik Uni Bonn weist Kritik nach Legionellen-Fund zurück

Bonn · Nach dem Fund von Legionellen auf einem Uni-Gebäude in Bonn kritisierten Anwohner die Universität, da sie erst nach zwei Tagen über die Medien informiert wurden. Die Uni äußerte sich nun zu den Vorwürfen.

Die Universität hat die Kritik von Anwohnern an ihrer Informationspolitik nach dem Legionellen-Fund in einer Anlage auf dem Dach eines Instituts an der Wegelerstraße zurückgewiesen. „Die Universität ist ihren gesetzlichen Informationspflichten unmittelbar nach Bekanntwerden des Legionellenbefundes nachgekommen, indem sie die Ämter, die für die Information der Öffentlichkeit zuständig sind, informiert hat“, so der stellvertretende Uni-Sprecher Klaus Herkenrath. Das Gesundheitsamt beurteile, ob eine Gefahr für die Bevölkerung vorliege und wie diese informiert werden solle, hieß es dazu vom Presseamt der Stadt. In diesem Fall sei die Information über eine mit der Stadt abgestimmte Pressemeldung der Uni erfolgt.

Der Zwischenfall sorgte bei einigen Nachbarn für große Verunsicherung. Die Anwohner ärgerten sich über die Informationspolitik der Universität.„Eine sofortige Anwohner-Information, zum Beispiel über Flugblätter, wäre hier angebracht gewesen, um eine weitere Verunsicherung der Anwohner über ihre akute Gefährdung zu vermeiden“, schrieb GA-Leserin und Medizinerin Dorothée Dommers. Schon in der Vergangenheit habe es bezüglich der Lüftungsanlagen der Institute in dem Quartier Beschwerden seitens der Anwohner gegeben, berichtet die Ärztin. „Insbesondere der unzureichende Lärmschutz wurde hier bemängelt.“ Die Uni sei bisher „nicht ernsthaft“ auf die Beschwerden eingegangen.

Inge Müller – auch sie ist Ärztin und wohnt in unmittelbarer Nachbarschaft des betroffenen Unigebäudes – beklagte, dass Anwohner nicht unmittelbar informiert wurden. „Bislang ist es mir nicht gelungen, einen zuständigen Universitätsmitarbeiter zu erreichen“, sagte sie am Dienstag.

Eine Nachfrage bei der Stadt Bonn ergab: Nach wie vor haben sich keine Anwohner beim Gesundheitsamt gemeldet. Außerdem habe die Uni mitgeteilt, dass die am 12. August als Sofortmaßnahme durchgeführte Hochdesinfektion erfolgreich verlaufen sei. Der vorläufige Befund der veranlassten Untersuchung vom Dienstag, 13. August, sei frei von Legionellen gewesen.

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