Gebäude für Interimsnutzungen Neubau am Uni-Campus Poppelsdorf wird aus Modulen zusammengesetzt

Poppelsdorf · Mit Hilfe von zwei Kränen wird in den nächsten Wochen auf dem Campus Poppelsdorf der Rohbau eines neuen Uni-Gebäudes zusammengesetzt. Diese Modulbauweise soll laut der Bauherrin viel Zeit sparen.

 Große Kräne platzieren auf dem Uni-Campus Poppelsdorf in den kommenden Wochen die Module so, dass aus den zwei Gebäudeteilen ein großer Komplex wird.

Große Kräne platzieren auf dem Uni-Campus Poppelsdorf in den kommenden Wochen die Module so, dass aus den zwei Gebäudeteilen ein großer Komplex wird.

Foto: Benjamin Westhoff

Das neue dreistöckige Labor- und Seminargebäude im Süden des Poppelsdorfer Uni-Campus entsteht in Modulbauweise. Aktuell sieht es noch so aus, als würden an der Carl-Troll-Straße zwei Gebäude errichtet. Aber der Eindruck täuscht, wie der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW), der das Projekt für die Universität Bonn baut, mitteilt: „Ab dieser Woche werden mit speziellen Schwerlasttransporten 141 vorgefertigte Stahlmodule angeliefert, die die beiden Gebäudeteile, die bereits in Betonbauweise entstanden sind, miteinander verbinden werden.“ Ein Modul könne bis zu 17 Meter lang, gut fünf Meter breit und vier Meter hoch sein. Zwei große Kränen wurden aufgestellt, um die bis zu 31 Tonnen schweren Bauteile einzusetzen.

„Durch den Einsatz der Modulbauweise sparen wir viel Zeit und können die Rohbauphase in wenigen Wochen abschließen“, erklärt Bernd Granzeier, technischer Projektverantwortlicher in der zuständigen Niederlassung Köln des BLB NRW. Während die Module in speziellen Werken fernab der Baustelle gebaut würden, könnten vor Ort andere Arbeiten erledigt werden.

Nach der Montage der Module folgt die Ausbauphase, bei der die Außenhülle des Gebäudes fertiggestellt wird, zum Beispiel durch den Einbau der Fenster, die Verkleidung der Fassade und die Abdichtung der Dächer, teilt eine Sprecherin des BLB auf Nachfrage mit. Im Inneren würden alle technischen Anlagen und Leitungen, etwa für die Stromversorgung, eingebaut. Nach der restlichen Inneneinrichtung folge die baurechtliche und bautechnische Abnahme. Am Ende sollen die einzelnen Module nicht mehr erkennbar sein, sondern hinter Fassade und Inneneinrichtung verschwinden, wie der Bauherr erklärt.

 An diesem Standort entsteht das Rotationsgebäude auf dem Campus Poppelsdorf.

An diesem Standort entsteht das Rotationsgebäude auf dem Campus Poppelsdorf.

Foto: Sabrina Stamp

Der BLB geht aktuell davon aus, dass der Bau in der zweiten Jahreshälfte 2024 fertig sein wird. 2020 war die Universität noch davon ausgegangen, dass der Bau Ende 2023 fertig sein würde (der GA berichtete). Zu den aktuellen Kosten des Projekts wollte sich das Immobilienunternehmen des Landes nicht äußern. Diese stünden erst nach Abschluss fest, hieß es.

Das sogenannte Rotationsgebäude soll rund 8300 Quadratmeter Fläche mit Büro-, Labor- und Seminarräumen umfassen, die künftig von wechselnden Instituten genutzt werden, unter anderem als Interimsfläche für die Vielzahl an zu sanierenden Universitätsgebäuden. Für Pausen ist ein großer Innenhof geplant. In der Nachbarschaft baut das Museum Koenig einen Neubau für das Zentrum für molekulare Biodiversitätsforschung.

Lokalpolitik berät bald über den Uni-Ausbau in Endenich

Der Neubau an der Carl-Troll-Straße ist eines von vielen Bauprojekten der Uni. In der Planung steckt seit mehr als zehn Jahren das große Vorhaben für den Ausbau des Uni-Campus Endenich. Die Bezirksvertretung Bonn wird voraussichtlich am 31. Januar über einen Änderungsantrag der Koalition von Grünen, SPD, Linken und Volt abstimmen. Diese fordern darin unter anderem ein landschaftsplanerisches Konzept, das Biodiversität in besonderer Weise berücksichtigt, sowie die Verlegung einer Tiefgarage zugunsten einer Fahrradstraße.

Bei der Sanierung des Poppelsdorfer Schlosses, wo der BLB ebenfalls Bauherr ist, gehen die Arbeiten nach dessen Auskunft voran. Die Fertigstellung sei weiterhin für die zweite Jahreshälfte 2023 geplant.

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