Start verschoben Unis in der Region setzen im Wintersemester auf mehr Präsenz

Bonn/Region · Studenten in Bonn und der Region bekommen die Auswirkungen der Pandemie auch noch im Wintersemester zu spüren: Teils setzen die Hochschulen weiter auf digitale Lehre. Aber es soll auch einiges wieder „offline“ laufen.

 Die Vorlesungszeit des Wintersemesters 2020/2021 beginnt an der Universität Bonn später als sonst, nämlich am 26. Oktober 2020.

Die Vorlesungszeit des Wintersemesters 2020/2021 beginnt an der Universität Bonn später als sonst, nämlich am 26. Oktober 2020.

Foto: dpa/Volker Lannert

Nach dem reinen Online-Semester im Sommer setzen die Hochschulen in Bonn und der Region im kommenden Wintersemester wieder mehr auf die Lehre vor Ort. Die Rheinische Friedrichs-Wilhelm-Universität in Bonn möchte ab Ende Oktober „möglichst vielen Studierenden Lehre in Präsenz anbieten“, kündigte der Uni-Rektor Michael Hoch in einem Video nun an.

Das betreffe vor allem die Erstsemester und alle, die neu nach Bonn kommen: „Sie müssen unsere Universität überhaupt erst einmal kennenlernen“, sagte Hoch dazu. Wegen der Corona-Pandemie hatten sich die 70 Hochschulen in NRW dazu entschieden, im Sommer auf digitale Veranstaltungen umzusteigen. Die Vorlesungszeit endet am heutigen Freitag.

Statt im Hörsaal zu sitzen, hatten Studenten ihre Seminare zum Beispiel per Videostream am Laptop in das eigene Zimmer geschaltet. Vertonte Folien, Ersatz-Hausarbeiten und E-Klausuren ergänzten das Online-Programm der Unis. „Von vielen Studierenden und Lehrenden wurde der explizite Wunsch geäußert, digitale Elemente, die erfolgreich funktioniert haben, als Ergänzung auch in Zukunft beizubehalten“, bilanzierte Hoch.

Gemeinsam mit den Fakultäten schaue man sich jetzt an, inwieweit das möglich ist. Insgesamt könne man das besondere Sommersemester als Erfolg verbuchen. Der Uni-Rektor sagte: „Die Leistung, die unsere Lehrenden, Forschenden, Studierenden und Beschäftigten in den vergangenen Wochen, oftmals weit über das normale Maß hinaus geleistet haben, ist außerordentlich.“ Mit dieser Meinung ist er nicht alleine: Das NRW-Wissenschaftsministerium urteilte, es sei beeindruckend, wie flexibel und schnell die Hochschulen gemeinsam mit den Studierenden auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie reagiert hätten.

Die Freude unter den Studenten, zumindest wieder teilweise analog am Unileben teilzuhaben, ist derweil groß: „Ich freue mich, dass man wieder mit Leuten in Kontakt kommt“, sagt Sören Böckmann, Master-Student der Medienwissenschaft in Bonn. Es mache einfach mehr Spaß, im Seminar direkt zu diskutieren und sich auszutauschen. Doch auch dem Online-Modus konnte der 23-Jährige etwas abgewinnen: „Es hatte natürlich Komfort, sich immer von überall zuschalten zu können.“

Die Gesundheit gehe bei der Planung des Wintersemesters weiter vor. Deshalb sollen etwa Anwesenheitspflichten bis auf das Notwendige reduziert werden. Was dazukommt: Die Vorlesungen für die rund 35.000 Studenten beginnen am 26. Oktober und nicht - wie sonst üblich - bereits Anfang Oktober. Für Erstsemester im Bachelor und Studenten, die mit einer staatlichen oder kirchlichen Prüfung abschließen, geht es noch eine Woche später am 2. November los. Das Ende der Vorlesungszeit ist dann für alle auf den 12. Februar 2021 festgelegt.

Hochschule Bonn-Rhein-Sieg mit „hybridem Angebot“

Ähnlich sieht es an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg aus, die ein „hybrides Angebot“ ankündigt, also auch eine Mischung aus digitalen und analogen Kursen. Dort machen die Studenten im Bachelor „Sozialversicherung mit Schwerpunkt Unfallversicherung“ am 5. Oktober den Anfang. Bis auf wenige Ausnahmen geht es für die anderen Studenten an der Hochschule dann am 2. November regulär los.

Präsenzkurse vor Ort sollen soweit wie möglich wieder stattfinden, Ansammlungen wie in vollen Hörsaalen dabei aber vermieden werden. Bei Praxismodulen zum Beispiel in Laboren sollen die Studenten wieder in die Uni kommen dürfen. Einige Masterstudiengänge hätten sich dazu entschieden, komplett digital zu bleiben, wie es auf der Internetseite der Hochschule hieß. Auch hier enden die Vorlesungen am 12. Februar 2021.

(Mit Material von dpa)

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