MIT-Unternehmerfrühstück Uniklinik Bonn beschäftigt rund 5000 Mitarbeiter

VENUSBERG · Wie kann ein Großbetrieb in wirtschaftlich schwierigen Zeiten seinen Zielen nachkommen und den Aufgaben gerecht werden? Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandvorsitzender des Universitätsklinikums Bonn (UKB), sprach am Mittwoch vor Mittelständlern auf einem Unternehmerfrühstück in der Mensa des Klinikums.

Begrüßung: Frank J. Schönhardt (l.), Wolfgang Holzgreve, Herbert Montexier.

Begrüßung: Frank J. Schönhardt (l.), Wolfgang Holzgreve, Herbert Montexier.

Foto: Barbara Frommann

Die Verbände Sankt Augustin, Bonn und Rhein-Sieg-Kreis der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU (MIT) hatten dazu eingeladen. Herbert Montexier, MIT-Vorsitzender des Stadtverbandes Sankt Augustin, präsentierte zu Beginn einige Zahlen zum Klinikum. "Die Klinik ist mittlerweile nach der Telekom und der Post der drittgrößte Bonner Arbeitgeber. Rund 50.000 Patienten werden dort jährlich behandelt. Das ist beachtlich."

Holzgreve griff in seinem Vortrag "Das Universitätsklinikum Bonn - Spitzenmedizin und Wirtschaftlichkeit" die Problematik der Aufgabenbewältigung der drei UKB-Säulen Krankenversorgung, Forschung und Lehre auf. "Wir haben diese drei Aufgaben, im Leitbild werden sie gleichwertig behandelt. Bei der Krankenversorgung verfolgen wir diese auf höchstem Niveau", so Holzgreve. Das Klinikum beschäftige derzeit etwa 5000 Mitarbeiter.

"Das führt zu alltäglichen Herausforderungen, wie die der Verkehrsproblematik. Diese hat in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen. Wir haben dazu bereits Kontakt zu einer Venusberger Anwohnerinitiative aufgenommen und planen, in ein weiteres Parkhaus mit 400 Plätzen zu investieren Die Situation muss entlastet werden", so der Mediziner. Die jüngste Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2008 bestätige ihn in seiner Arbeit. "Wir wurden vollständig zertifiziert, und dies als erste Uniklinik in NRW, das freut uns sehr."

Die zurückgefahrene Investitionsquote der Länder, beispielsweise in Gerätschaften, bereite ihm hingegen Sorge. "Diese wurde deutlich reduziert, da muss etwas passieren. Das Problem ist in der Bevölkerung bislang nicht allzu bekannt." Hinzu kämen auch ein notwendiger Renovierungsbedarf sowie der Ausbau medizinischer Zentren. "Wir müssen in die Wohnhäuser für die Auszubildenden investieren. Hinzu kommt der Ausbau der Augenklinik oder das Bauvorhaben des Eltern-Kind-Zentrums. Alles Projekte, die dringend anstehen, aber finanziert werden müssen", so Holzgreve.

Die Wirtschaftlichkeit des Klinikums könne sich künftig möglicherweise über Medizintourismus und die Investition in Forschung nachhaltig verbessern. "Die Einnahmen unserer Stabsstelle zur Behandlung ausländischer Patienten ist eine Möglichkeit, da diese Patienten privat abgerechnet werden. Entscheidend ist aber die Verbesserung der Qualität durch Forschung. Die Hoffnung liegt eindeutig in der Forschung, das ist die Zukunft", betonte Holzgreve.

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