Tag der offenen Tür auf dem Venusberg Uniklinik will besseres Image der Pfleger

BONN · Der OP ist vorbereitet, das Besteck liegt bereit, und aus dem Bauch des Modells kann zwischen Leber, Dickdarm und Magen als nächster Operationsgegenstand gewählt werden. Nebenan werden Windeln gewechselt und Blutdruck gemessen, in einem weiteren Raum wird die Tauglichkeit zum Blutspenden geprüft. Beim Tag der offenen Türe in der Uniklinik Bonn, der am Samstag erstmalig veranstaltet wurde, konnten sich die Besucher sehr breit informieren.

Dabei ging es auch um die Ausbildungsmöglichkeiten in Pflegeberufen. Doch der Schwerpunkt lag nicht nur auf der Information von Besuchern von auswärts, sondern der Tag sollte ausdrücklich auch einen Beitrag zur Förderung der abteilungsübergreifenden Kommunikation leisten.

Das Programm reichte von Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen über Führungen durch verschiedene Abteilungen bis zu Informationsständen im Lehrgebäude. "Anlass für die Planung dieses Tages war der Wunsch, einen Beitrag zum Imagewechsel von Pflegeberufen und damit einer gesteigerten Wertschätzung zu leisten", sagte Organisatorin Magdalena Nitz und betont: "Die Arbeit im Krankenhaus funktioniert nur im Team."

Aus diesem Grund wurde den Vorträgen ein neuartiger Rahmen gegeben. Ärzte und Pflegepersonal halten keine getrennten Veranstaltungen, sondern treten gemeinsam auf. Insbesondere an Unikliniken sei die enge Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen entscheidend: "Die Ausbildungen hier sind sehr spezifisch. Durch die enge Verknüpfung mit der Lehre sind die Pflegekräfte an der Uniklinik die ersten, die neue Methoden kennen- und anwenden lernen", so die 47-Jährige. Ein Aspekt, den auch die Auszubildenden zu schätzen wissen. Der Tenor ist deutlich herauszuhören: Die Ausbildung am Uniklinikum ist fordernd und abwechslungsreich.

Die sechs Ausbildungsbereiche an der Uniklinik Bonn waren jeweils mit einem Stand vertreten. "Unser Informationsangebot richtet sich insbesondere an junge Interessenten. Das Image von Pflegeberufen ist aktuell eher schlecht", erklärte Nitz. Ansprechpartner an den Ständen waren überwiegend Pflegeschüler, die mit Begeisterung von ihrer Tätigkeit berichteten. "Der Pflegeberuf ist sehr befriedigend.

Er verbindet Soziales mit medizinischen Fachkenntnissen", bestätigte Gregor Fischer, Pflegeschüler im dritten Lehrjahr. Laura Drude, Auszubildende zur operationstechnischen Assistentin stimmte zu: "Man sieht sehr viel in der Ausbildung und wird von Anfang an zu 100 Prozent eingeplant. Es macht einfach Spaß."

Auch die Mitarbeiter der Blutspende waren vertreten, um Werbung in eigener Sache zu machen. "Die Spenderzahlen sind rückläufig, dabei spenden Bonner für ihren eigenen Bezirk", so die Ärzte. Und so ließen auch einige Pflegeschüler testen, ob sie als Spender in Frage kämen. Die Uniklinik Bonn ist nach der Post AG und der Telekom der drittgrößte Arbeitgeber in der Region. Die etwa 1600 Pflegekräfte stellen die größte Berufsgruppe am Klinikum.

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