Parkchaos auf dem Venusberg Uniklinik will neues Parkhaus bauen

Venusberg · Lange Staus an der Einfahrt zum Uniklinikum und umherirrende Besucher. Das führt zu Ärger.

 Viele wollen rein, wenige fahren raus: Vor der Einfahrt des Universitätsklinikums kommt es regelmäßig zu langen Staus.

Viele wollen rein, wenige fahren raus: Vor der Einfahrt des Universitätsklinikums kommt es regelmäßig zu langen Staus.

Foto: Stefan Knopp

Eine GA-Leserin berichtet, sie hatte einen Termin für eine Untersuchung und verpasste ihn um eine ganze Stunde, weil sie keinen Parkplatz fand. Rechtzeitig sei sie mit dem Auto zu Hause losgefahren und habe ein Parkhaus des UKB angesteuert. Die Anzeige besagte, dass es voll sei, „aber es kamen Autos heraus“. Ein Fahrer hielt sie davon ab hineinzufahren: Darin würden Parkplatzsuchende Schlange stehen. Also fuhr sie zum Haupteingang weiter und zog ein Ticket an der Schranke. „Ich dachte, wenn ich ein Kärtchen bekomme, dann ist auch etwas frei.“

Da irrte sie sich, und mit ihr viele andere Autofahrer, die in den überfüllten Straßen unterwegs waren. Besucher und Patienten dürfen nur auf Parkplätzen und in Parkhäusern ihre Autos abstellen, das sei aber nicht möglich gewesen, so die 70-Jährige. In der Nähe der Frauenklinik habe sie sich schließlich zu anderen Fahrzeugen an den Rand einer Wiese gestellt. Trotz der immensen Verspätung habe sie den Termin noch wahrnehmen können, sagt sie, musste sich aber mit Mitarbeitern der Parkraumbewirtschaftung auseinandersetzen, weil sie regelwidrig geparkt hatte. Nach diesem Vorfall überlegt sie, künftig mit dem Bus zu fahren, und ist der Meinung: „Es sollten nicht mehr reingelassen werden als reinpassen.“

Das geht freilich nicht, denn dann würden die, die nicht einfahren können, die Sigmund-Freud-Straße und andere Seitenstraßen blockieren, auch für Rettungswagen. Auch die müssen sich einreihen und durch die Schranke, eine Möglichkeit, sie vorbeizulassen, gibt es nicht. „Begründet durch die notwendige Erreichbarkeit der Notfallzentren, der Kliniken und Ambulanzen, speziell für Rettungsfahrzeuge, Notfalltransporte, Krankentransportdienste und Taxen zur Patientenanfahrt, werden Fahrzeuge uneingeschränkt eingelassen“, erklärt Daria Siverina, stellvertretende Pressesprecherin am UKB.

Die Situation am 3. Januar, sagt sie, sei nicht ungewöhnlich gewesen. „Bedingt durch die ständige Fluktuation der Patienten in den verschiedenen Ambulanzen werden aber immer wieder einzelne Parkplätze frei beziehungsweise neu belegt.“ Man muss also herumfahren, bis man einen freien Parkplatz erwischt. Man zahle aber nicht die gesamte Zeit. „Zur Parkplatzsuche wird im Parksystem eine kostenfreie Zeit von 30 Minuten vorgehalten. Innerhalb dieser Zeit kann das Klinikgelände kostenfrei und ohne Gang zur Kasse verlassen werden.“

Darüber hinaus könne man jederzeit „in Abstimmung mit dem jeweiligen Pförtner“ die Gebäude anfahren, um Patienten aussteigen zu lassen. Taxifahrer würden auch so verfahren. Ausweichparkplätze gebe es leider nicht, so Siverina. Sie kündigt ein neues Parkhaus nahe der Hauptpforte mit etwa 500 Stellplätzen an. „Der Bauantrag hierzu liegt der Stadt Bonn zur Genehmigung vor.“ Bis zur Fertigstellung könne man seit einigen Monaten mehr als 250 Interimsstellplätze nutzen. „Die Parkraumsituation steht neben der Parkraumbewirtschaftung auch im Fokus des Vorstandes und der Personalvertretungen, somit ist unser Ziel in Abstimmung mit der Stadt Bonn, zukünftig ausreichende Parkplatzkapazitäten vorzuhalten.“

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