Millionenförderung Universität Bonn ist "Exzellenz-Universität"

BONN · Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist offiziell "Exzellenz-Universität". Das erklärten die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat an diesem Freitag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Bonn.

Die Uni Bonn hat es geschafft: Sie ist jetzt offiziell „Exzellenz-Universität“. Das erklärte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) am Freitagnachmittag bei einer Pressekonferenz von Deutscher Forschungsgemeinschaft (DFG) und Wissenschaftsrat im Wissenschaftszentrum Bonn.

Vorausgegangen war die abschließende Beratung der von beiden Institutionen getragenen Exzellenzkommission; sie besteht aus den Forschungsministern des Bundes und der Länder sowie 39 Fachwissenschaftlern und entscheidet über die Vergabe von Fördergeldern aus der 2016 gestarteten „Exzellenzstrategie“ von Bund und Ländern zur Forschungsförderung. Die Hochschule teilt sich den Titel mit neun weiteren deutschen Hochschulen und einem Hochschulverbund; sie alle erhalten in den kommenden sieben Jahren, beginnend am 1. November, Fördergelder in Höhe von jeweils zehn bis 15 Millionen Euro pro Jahr.

17 Hochschulen sowie zwei Hochschulverbünde (aus Berlin und Hannover) waren in das Rennen um den begehrten Titel gegangen. Die Bonner Alma mater hatte dabei von Anfang an einen großen Startvorteil: Bewerben durfte sich nur, wer bei der ersten Förderrunde im vergangenen Jahr mindestens zwei „Exzellenzcluster“ eingeworben hatte, also Fördermittel für konkrete Projekte der Spitzenforschung – und die Universität Bonn hatte das nicht nur zwei Mal geschafft, sondern gleich sechs Mal, so oft wie keine andere deutsche Hochschule.

Große Freude herrschte im Hörsaalzentrum auf dem Campus Poppelsdorf, wo hunderte Universitätsangehörige per Livestream die Pressekonferenz verfolgten. „Der heutige Tag ist ein Meilenstein in der 200-jährigen Geschichte unserer Universität“, rief Uni-Rektor Professor Michael Hoch. „Unsere Anstrengungen waren fruchtbar, die Leistungsfähigkeit unserer Universität hat im harten Wettbewerb überzeugt. Dies ist ein Riesenerfolg und ein großer Schritt zu unserem Ziel, Bonn dauerhaft unter den besten Universitäten in Deutschland und Europa zu etablieren.“

Der neue Titel sei „Anerkennung und Verpflichtung zugleich“, so Hoch weiter. „Insbesondere möchten wir neben der Neugier-getriebenen Grundlagenforschung in den Disziplinen auch die transdisziplinäre Zusammenarbeit über Fakultäts- und Fächergrenzen hinweg fördern und unsere wissenschaftlichen Netzwerke in aller Welt noch stärker ausbauen. Chancengleichheit, Diversität, Nachhaltigkeit und familiengerechte Studien- und Arbeitsbedingungen sind uns ebenfalls zentrale Anliegen. Auch daran wollen wir uns messen lassen.“

Ein weiterer Sieger aus Nordrhein-Westfalen ist die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH). Aus NRW beworben hatten sich außerdem die Ruhr-Universität Bochum, die Universität zu Köln und die Westfälische Wilhelms-Universität Münster; sie gingen leer aus.

Ministerpräsident Armin Laschet gratulierte beiden Gewinnern. „Nachdem Bonn und Aachen schon mit der Einwerbung ihrer Exzellenzcluster eindrucksvoll ihre beeindruckende Forschungsstärke bewiesen haben, konnten sie nun auch mit ihrem strategischen Gesamtkonzept überzeugen.“ Der Erfolg beider belege „erneut die hohe Qualität von Wissenschaft und Forschung in unserem Land“: NRW sei „als Wissenschafts- und Forschungsland hervorragend aufgestellt“.

Sridharan: "Auch Stadt Bonn profitiert"

Landeswissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen ergänzt: „Aachen und Bonn haben sich in einem starken Wettbewerbsumfeld durchgesetzt. Ihr Erfolg zeigt, wie leistungsstark der Wissenschafts- und Forschungsstandort Nordrhein-Westfalen ist.“ Anja Karliczek dankte auch den sieben Hochschulen und dem Forschungsverbund, die den Titel nicht bekommen haben. „Wir gehen davon aus, dass die gesamte Wissenschaftslandschaft von der Exzellenzinitiative vorangetrieben wird. Wir können in den kommenden Jahren herausragende Forschungsergebnisse erwarten, die auch über Deutschland hinaus strahlen werden. Ihre Exzellenz haben alle bewiesen, die teilgenommen haben – auch die, die nun nicht gefördert werden.“

Rasch erweiterte sich die Schar der Gratulanten. Glückwünsche kamen unter anderem von Professor Hartmut Ihne (Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg), der CDU Bonn, dem Forschungszentrum Jülich, Professorin Margret Wintermantel (Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes) und der IHK Bonn. Oberbürgermeister Ashok Sridharan sagt: „Durch die Förderzusage als Exzellenzuniversität profitiert nicht nur die Universität, sondern auch die Stadt. Der Status Exzellenzuniversität ermöglicht der Uni, ihre internationale Stellung auszubauen und internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler besser anwerben zu können. Dies wird maßgeblich zur Stärkung Bonns als internationale Stadt und zum Ausbau der Wissenschaftsregion beitragen. Die Stadt wird die Universität bei all ihren Aktivitäten unterstützen.“

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