Zirkusprojekt an der Lessenicher Laurentiusschule Unterricht in der Manege

Lessenich · Der Zirkus Jonny Casselly steht diese Woche auf dem Pausenhof der Lessenicher Laurentiusschule. Das Besondere: Kinder können ihre Fähigkeiten als Artisten, Akrobaten oder Clowns trainieren.

 Kathy Casselli zeigt den anderen Kindern das Seiltanzen.

Kathy Casselli zeigt den anderen Kindern das Seiltanzen.

Foto: Roland Kohls

Auf Mathe können Valeska und Hanna in dieser Woche gut verzichten. „Auch wenn Mathe eigentlich mein Lieblingsfach ist“, erzählt die siebenjährige Valeska. In dieser Woche findet ein Teil des Unterrichts der Lessenicher Laurentiusschule in der Manege statt. Denn der Zirkus Jonny Casselly hat sein mächtiges Zelt auf dem Pausenhof aufgebaut.

Doch nicht die Familienmitglieder der Cassellys werden bei den Aufführungen an diesem Freitag und Samstag das Publikum begeistern, sondern Kinder: Die Grundschüler des Ortes, Kinder des katholischen und evangelischen Kindergartens, Messdiener, Konfirmanden und die jungen Besucher des Flüchtlingscafés werden in dieser Woche neben dem normalen Unterrichtsstoff ihre Fähigkeiten als Artisten, Akrobaten oder Clowns trainieren. Unterstützt von verschiedenen örtlichen Unternehmen wird dieses Projekt für etwa 300 Kinder aus dem Ort von der Bürgerstiftung mit 9200 Euro unterstützt.

An alles hat Schulleiterin Petra Ey in den vergangenen Monaten bei der Vorbereitung der Aktion gedacht. Nur nicht daran. „Ich weiß noch nicht, wohin mit dem Pferdemist“, lacht sie und wird auch dieses Problem souverän lösen. „Wahrscheinlich verteilen wir ihn in unserem Schulgarten.“

In der Manege hat Jonny Casselly mittlerweile alle Kinder versammelt, um sie in verschiedene Gruppen einzuteilen. „Wir gehören zum Trapezteam“, berichten Valeska und Hanna stolz. „Ich kann es kaum abwarten, hoffentlich geht es bald los.“ Katy, die neunjährige Tochter der Artistenfamilien, hat den Mädchen gerade gezeigt, was eine Trapezkünstlerin können muss.

Dabei verfolgt der Zirkus mit diesem Projekt ein ganz besonderes Ziel. Seit 27 Jahren tourt Familie Casselly bereits als „Projektcircus für Kinder“ durch das Land. „Wir sind fast das ganze Jahr ausgebucht“, erklärt Familienoberhaupt Jonny.

Gut für das Selbstvertrauen

Denn in der Manege würden Kinder Erfahrungen machen, die für die Entwicklung einer starken Persönlichkeit wichtig sind. „Sie lernen die Bedeutung von Teamarbeit und Verantwortung kennen. Sie brauchen Mut und Entschlossenheit, Geschicklichkeit und Ausdauer.“

Das ist für Schulleiterin Ey ebenfalls besonders wichtig. „Das Selbstvertrauen der Kinder wird durch dieses Projekt enorm gestärkt. Sie entdecken bisher verborgene Fähigkeiten an sich und erkennen, dass sie mit Mut und Konzentration viel erreichen können. Das macht sie stark fürs Leben“, ist sie sicher.

Valeska und Hanna üben derweil schon einmal auf dem Boden einige Posen, bevor es dann an das Trapez geht. Bis zur Aufführung werden die kleinen Artistinnen ihre Nummer einstudiert haben, dann kommen Eltern und Geschwister.

Auch am Samstag heißt es noch einmal „Manege frei“ in Lessenich, bevor nach einem Abschlussgottesdienst am Sonntag um 11 Uhr das Zirkuszelt wieder abgebaut wird. „Ich hoffe, dass der Circus alle vier Jahre auf dem Schulhof gastiert. Dann würde jedes Kind einmal an diesem Projekt teilnehmen können“, wünscht sich Schulleiterin Ey.

Aufführungen sind an diesem Freitag, 28., 17 Uhr und am Samstag, 29. Oktober, 11 und 17 Uhr.

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