Bürher erhalten deutsche Staatsangehörigkeit Urkunden vom Innenminister

BONN · Aus welchem Land sie auch kommen und welche Geschichte sie nach Bonn geführt hat - die Menschen, die gestern im Ratssaal des Stadthauses zusammenkamen, haben eins gemeinsam: Sie sind jetzt deutsche Staatsbürger.

 Innenminister Ralf Jäger (l.) und Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch übergeben Bozica Nikulic aus Kroatien die Einbürgerungsurkunde und das Grundgesetz.

Innenminister Ralf Jäger (l.) und Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch übergeben Bozica Nikulic aus Kroatien die Einbürgerungsurkunde und das Grundgesetz.

Foto: Barbara Frommann

Zur Einbürgerungszeremonie war hoher Besuch aus Düsseldorf angereist: NRW-Innenminister Ralf Jäger überreichte den Anwesenden persönlich die Urkunden.

Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch listete zuvor auf, aus welchen Ländern die 82 Eingebürgerten kommen: Knapp die Hälfte von ihnen stammt aus Irak, Iran, Syrien und der Türkei, die übrigen haben ihre Wurzeln in Afghanistan, Aserbaidschan, Bulgarien, Ecuador, Georgien, Griechenland, Indien, Italien, Japan, Jordanien, Kamerun, Kongo, Kosovo, Kroatien, Libanon, Marokko, Polen, Portugal, Somalia, Thailand, Ungarn, Usbekistan und Vietnam. Insgesamt 27 Nationen: "Das ist gefühlt die ganze Welt", so Nimptsch.

Nordrhein-Westfalen wolle dem Anspruch einer Willkommenskultur gerecht werden, unter anderem mit der 2013 gestarteten "Einbürgerungsoffensive". Er bedauerte, dass das Einbürgerungsrecht noch "etwas antiquarisch" sei. Jäger sprach sich für eine "Liberalisierung des Staatsangehörigkeitsgesetzes" aus. Mit Initiativen zum Beispiel zur Integration und zur Erleichterung des Einbürgerungsprozesses habe das Land auch schon kleine Schritte in diese Richtung gemacht Er dankte den neuen Besitzern des deutschen Passes, "dass Sie zu Staat und Vielfalt Ja sagen".

Der Minister versuchte auch, eine Frage zu beantworten, die ihm ein Kind einmal gestellt hatte: "Was ist eigentlich typisch deutsch?" Eine richtige Antwort darauf gebe es aber eigentlich nicht: Mit Blick auf die frisch Eingebürgerten könne man dieses Etikett weder an Hautfarbe noch an Kleidung oder gar Namen festmachen. "Die Geschichten von uns allen sind genauso individuell wie wir selbst sind", so Jäger. "Individualität macht die Gesellschaft bunter." Deshalb bleibe als Antwort auf die Frage nur: "Wir alle in diesem Saal sind typisch deutsch."

Zur Einbürgerungsurkunde gab es das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Damit seien Rechte, aber auch Pflichten verbunden, sagten der Minister und der OB.

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