„Ausgegraben“ Die 6000 Jahre alte Wallanlage auf dem Venusberg gibt Rätsel auf

Serie | Venusberg · 4000 Jahre vor Christus haben Menschen auf dem Venusberg eine große Befestigung angelegt. Möglicherweise schützte die Umfriedung einen Markt- oder Kultplatz. Was wissen Archäologen über den Ort?

 Während der Ausgrabung wurden die archäologischen Befunde fotografisch dokumentiert.

Während der Ausgrabung wurden die archäologischen Befunde fotografisch dokumentiert.

Foto: Erich Claßen, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland

Wenn die Spaziergänger auf dem Venusberg wüssten: Keine Informationstafel weist sie an der Stelle, wo der Bodelschwinghweg auf die Robert-Koch-Straße trifft, darauf hin, dass dort ein einzigartiges Zeugnis der Jungsteinzeit zu sehen ist. Direkt neben dem viel genutzten Waldweg ins Grüne erhebt sich eine über 6000 Jahre alte Wallanlage. Der Laie könnte sie selbst bei genauer Betrachtung wohl kaum entdecken, übergrünt ist sie Teil der Landschaft. Erich Claßen, dem Leiter des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege, erzählt die Erhebung eine spannende Geschichte. Sie beginnt damit, dass dieser Wall überhaupt sichtbar ist. „Eine archäologische Besonderheit“, betont er, „denn die meisten vergleichbaren Anlagen sind infolge landwirtschaftlicher Nutzung heute eingeebnet. Hier gibt es zwischen Wallkrone und Graben einen Höhenunterschied von mehr als 1,80 Metern.“