Erneuter Streikaufruf von Verdi Nahverkehr in Bonn und der Region wird am Freitag bestreikt

Bonn · Der neuerliche Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi für den öffentlichen Nahverkehr am Freitag betrifft auch Bonn, den Rhein-Sieg-Kreis und Köln. Geplant ist zudem eine Demo durch die Bonner Innenstadt.

Gähnende Leere am U-Bahnhof in Bonn: Die Busse und Bahnen der Stadtwerke Bonn sollen am Freitag nicht fahren.

Gähnende Leere am U-Bahnhof in Bonn: Die Busse und Bahnen der Stadtwerke Bonn sollen am Freitag nicht fahren.

Foto: Ottersbach

Am Freitag sollen die Busse und Bahnen der Stadtwerke Bonn (SWB) nicht fahren. Wie die Gewerkschaft Verdi am Dienstagnachmittag mitteilte, soll die Nahverkehrsparte der SWB erneut bestreikt werden. Gleiches gilt nach Angaben der Gewerkschaft auch für die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB). Hintergrund dieses Streiks sind aber nicht nur die laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst.

So wollen der Bonner Ableger von „Fridays for Future“ (FFF) und Verdi am Freitag „gemeinsam für eine sozial-ökologische Verkehrswende auftreten und zusammenstehen“, wie es in der Pressemitteilung von Verdi heißt. Anlass ist, dass an dem Tag auch ein globaler Klimastreik von FFF stattfindet.

Mit einem gemeinsamen Demonstrationszug und einer Kundgebung wollen FFF und Verdi ihrer Forderung nach einer besseren Bezahlung Ausdruck verleihen. Konkret fordert Verdi 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr für Beschäftigte und 200 Euro mehr für Auszubildende. „Fridays for Future“ fordert wiederum eine Verdopplung des Schienen- und Nahverkehrs bis zum Jahr 2030.

Der Bonner Ableger der „Fridays for Future“-Bewegung sieht den Verkehrssektor als eines der zentralen Probleme der Klimakrise an. Trotz der sich weiter zuspitzenden Lage seien die Emissionen im Verkehrssektor immer weiter gestiegen und ein politischer Handlungswille sei immer noch nicht vorhanden, heißt es. Unter anderem kritisiert FFF, dass weiterhin Milliardenbeträge in den Autobahnausbau fließen. „Die Politik weigert sich, die Klimakrise als solche anzuerkennen und entsprechend zu handeln. Es wäre für das Klima fatal, weiterhin Geld in den Bau neuer Autobahnen zu investieren anstatt in den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel und in eine gerechte Bezahlung der Beschäftigten”, sagt Anastasia Pütz von „Fridays for Future“.

Marion Böhm, Betriebsratsvorsitzende der Verkehrssparte der SWB, ergänzt: „Um die Klimakrise bewältigen zu können, ist die Mobilitätswende ein zentraler Baustein und eine der größten Herausforderungen in unserer Gesellschaft.“ Die Politik müsse endlich „die Ampeln auf Grün schalten und die richtigen Weichen für den ÖPNV als Rückgrat der Verkehrswende stellen“, so Böhm.

Streik im ÖPNV am Freitag: Streikposten in Bonn geplant

Nach Angaben von „Fridays for Future“ soll auch die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) am Freitag bestreikt werden. Die Busse der Gesellschaft Regionalverkehr Köln (RVK) dürften aller Wahrscheinlichkeit nach fahren, da das Unternehmen einen Haustarifvertrag besitzt. Auch in Bonn und Köln könnten einzelne Busse fahren, wenn diese von Subunternehmern bedient werden.

Nach Angaben von Verdi ist am Freitag zunächst ein Streikposten am Beueler Betriebshof der SWB an der Neustraße geplant. Beginn ist um 10 Uhr. Von dort geht es zum Münsterplatz, wo von 11.30 Uhr bis 13 Uhr eine Kundgebung stattfinden soll, mit einem Demonstrationszug durch die Innenstadt im Anschluss.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort